Gelsenkirchen. . „Wir müssen gallig auftreten“, sagt Schalke-Torwart Timo Hildebrand vor dem Leverkusen-Spiel, das am Samstag um 18.30 Uhr in der Veltins-Arena angepfiffen wird. Die Königsblauen zittern um Jefferson Farfán, den erhebliche muskuläre Probleme plagen.

Es hat sich sicherlich nicht jeder Fan des FC Schalke 04 am Dienstagabend gefreut, als Borussia Dortmund noch das 3:2 gegen den FC Málaga und damit den Sprung ins Halbfinale der Champions League schaffte. „Das ist bitter für Málaga“, sagt auch Timo Hildebrand, der Torwart des FC Schalke 04. Aber solche Momente machen Lust. Sie sorgen dafür, dass das Spiel der Königsblauen am Samstagabend in der Veltins-Arena gegen den Tabellendritten Bayer Leverkusen (18.30 Uhr, live in unserem Ticker) ei­nen zusätzlichen Kick erhält. „Wir müssen gallig und gierig auftreten, um den Rückstand auf Leverkusen auf einen Punkt zu verkürzen“, sagt der 34-Jährige. „Es ist geil, in der Champions League zu spielen. Dafür müssen wir alles geben.“

Ob auch Jefferson Farfán am Samstag alles geben kann, erscheint fraglich. Der Peruaner, der das Training am Dienstagnachmittag hatte abbrechen müssen, fehlte auch bei der Mittwoch-Einheit. Er hat erhebliche muskuläre Probleme, und „es wird ganz, ganz schwer für Samstag“, sagte Schalkes Trainer Jens Keller. Dessen Plan B könnte sein, sollte Jefferson Farfán ausfallen, Julian Draxler ins rechte offensive Mittelfeld zu beordern, Raffael zentral und Michel Bastos trotz aktueller Formschwäche weiter links angreifen zu lassen.

Hildebrand setzt gegen Leverkusen auf den Heimvorteil

So oder so mahnt Timo Hildebrand aber auch gleich, dass eine durchschnittliche Leistung gegen die Werkself nicht reichen wird. „Wir sind in der Liga immer noch zu schwankend“, sagt er und spricht davon, dass auch die erste Halbzeit beim 2:0-Erfolg bei Werder Bremen indiskutabel gewesen sei. Erst nach einer lauten Pausen-Predigt von Jens Keller lief Schalkes Spiel im Weserstadion. Aber hatte der Trainer nicht auch schon vor der Partie alles gesagt? „Doch. Aber es ist manchmal schwierig, was umzusetzen“, sagt der Torwart.

Und gegen Leverkusen setzt Timo Hildebrand auch auf den Heimvorteil und will sich nicht mit Statistiken beschäftigen, die die Bayer-Elf in der Veltins-Arena zum Favoriten machen könnten. „Ich gehe jedes Spiel aufs Neue an“, sagt er. „Zu Hause sind wir einigermaßen stark – abgesehen von dem einen oder anderen Aussetzer.“ Zwar ist ihm nicht entgangen, dass auch das Team des Trainer-Gespanns Sami Hyypiä/Sascha Lewandowski schon schlechte Phasen in dieser Spielzeit hatte, „aber die Leverkusener sind mannschaftlich sehr geschlossen und spielen eine gute Saison“, sagt Timo Hildebrand, der sich auch deshalb freut, weil es kein 15.30-Uhr-Spiel sein wird. „Eigentlich ist das egal“, sagt er zwar. „Aber ich spiele schon am liebsten abends. Bei Flutlicht.“ Noch viel lieber um 20.45 Uhr – in der Champions League.

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Und vielleicht demnächst auch häufiger in den warmen Monaten? Timo Hildebrand, der am Mittwoch auch erstmals wieder seinen Torhüter-Kollegen Lars Unnerstall nach dessen Knie-Operation im Mannschaftstraining begrüßen durfte, gehört offensichtlich zu denen, die sich mit einer von Bayern Münchens Präsident Karl-Heinz Rummenigge angeregten Abschaffung der Sommerpause anfreunden könnten. „Das ist“, sagt er, „auch für die Zuschauer von Vorteil.“ Der Schalker Torwart hat allerdings Bedenken, nämlich die, dass „wir ja wissen, dass es beim Fußball bis zu einer Revolution ewig dauert“.

Die letzten beiden Trainingseinheiten vor dem Leverkusen-Spiel hat Jens Keller für Donnerstag um 10 Uhr – dann erwartet er auch Christoph Metzelder zurück, der muskuläre Probleme hat – und Freitag um 16 Uhr angesetzt.