Gelsenkirchen/Dorsten. . Für den Schalke-Torwart Timo Hildebrand ist das Facebook-Theater nach einem Brief von „Don Jannis“ beendet. Von seinen Teamkollegen fordert der 33-Jährige mehr Konzentration. Ciprian Marica ist nach seiner Meniskus-Operation ins Training zurückgekehrt.

Als Timo Hildebrand nach dem Training am Dienstagvormittag vor zahlreichen Kameras und Mikrofonen steht, will er eigentlich gar nicht mehr darüber reden. Über den Eintrag, den „Don Jannis“, bei dem es sich um einen Dorstener handelt, auf Facebook gepostet hat. „Du dummer basdart! Erschieß dich bitte. du kanns nix“, hat der 20-Jährige dort nach dem 0:3 beim 1. FC Nürnberg geschrieben – und er hat dann am Dienstag einen Brief an den Torwart des FC Schalke 04 folgen lassen. „Ich finde es gut, dass er sich bei mir entschuldigt“, sagt der 33-Jährige, nachdem er diesen Brief gelesen hat. „Aber ich möchte diese Angelegenheit auch nicht dramatisieren. Ich hoffe, dass die Sache damit abgeschlossen ist.“

Ohne diesen Brief schon zu kennen, erklärt Timo Hildebrand am Vormittag, dass er im ersten Moment zwar geschockt gewesen sei. „Aber ich nehme mir das nicht so zu Herzen, dass ich nicht mehr schlafen kann“, sagt er und erzählt, dass seine Reaktion auf diesen Facebook-Eintrag auch etwas mit Verantwortung zu tun gehabt habe. Nämlich? „Dass wir respektvoll miteinander umgehen.“

Damit soll das Thema dann aber erledigt sein. Zumindest für Timo Hildebrand. „Wenn so etwas noch mal vorkommt, werde ich das ignorieren“, berichtet der ehemalige Nationaltorwart. Er sagt aber noch, dass sich an seiner Pinnwand sogar Dorstens Bürgermeister Lambert Lütkenhorst entschuldigt habe. Ob solche oder ähnliche Einträge aber auch vom FC Schalke 04 in Zukunft ignoriert werden, erscheint fraglich. „Wir werden das weiter beobachten“, sagt ein Klubsprecher. „Wenn das Mode wird, werden wir eventuell auch juristische Schritte einleiten.“

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Jetzt will Timo Hildebrand aber über Fußball reden, nachdem er das Training beendet hat, das wegen des Fehlens der vielen Nationalspieler eine Kleingruppen-Einheit war, allerdings erstmals wieder mit dem Rumänen Ciprian Marica nach dessen Meniskus-Operation. Und dieses 0:3, das die Schalker am Samstag in Nürnberg kassiert haben, nervt den Torwart immer noch. „Wir haben Riesen-Chancen gehabt, das Spiel eigentlich nach Hause zu fahren“, sagt er. Nicht nur das. „Wären wir ein bisschen konzentrierter“, behauptet Timo Hildebrand, „hätten wir locker vier, fünf Punkte mehr.“

Überhaupt nicht überraschend kommt dann die Trainer-Frage. „Mich belastet das nicht. Es ist auch nicht meine Aufgabe, mich dazu zu äußern“, sagt er. „Ich weiß nicht, ob es besser wäre, Klarheit zu schaffen.“ Aber was ist Armin Veh, der als Trainer gehandelt wird, denn für ein Typ? Timo Hildebrand schmunzelt. „Er ist umgänglich, er kann gut reden“, sagt er. „Es ist alles in Ordnung mit ihm.“

Deutscher Meister 2007

Es hat den Anschein, als könne sich der Schalker Schlussmann eine Zusammenarbeit mit Armin Veh sehr gut vorstellen. Um dann wie 2007 beim VfB Stuttgart gemeinsam Deutscher Meister zu werden? „Das wäre ein Traum“, sagt Timo Hildebrand. „Das wäre schön.“ Allerdings will er sich überhaupt nicht an Spekulationen beteiligen. „Wir müssen uns jetzt auf Hoffenheim vorbereiten und drei Punkte einfahren“, sagt er. „Alles andere ist uninteressant.“

Geringfügig geändert hat Jens Keller den Trainingsplan. So stehen am Mittwoch nun zwei Einheiten auf dem Programm (10 und 15 Uhr), während am Donnerstag nur einmal trainiert wird (15 Uhr).