Gelsenkirchen. Raffael und Teemu Pukki meldeten sich beim 3:0-Erfolg des FC Schalke 04 im Spiel gegen 1899 Hoffenheim zurück. “So stellt man sich das als Trainer vor“, sagte Jens Keller nach dem Schlusspfiff. Wir haben die Stimmen zum Schalker Erfolg gesammelt.

Jens Keller (Trainer FC Schalke 04): "Ich bin froh, dass wir gewonnen haben, denn wir wussten, dass es nicht einfach wird, weil sich Hoffenheim zuletzt sehr stabilisiert hat. Es freut mich, dass die Mannschaft über 90 Minuten Geduld gezeigt und wenig zugelassen hat. In der ersten Halbzeit hatten wir schon zwei, drei richtig gute Möglichkeiten. Wenn wir da schon das Tor gemacht hätten, hätte Hoffenheim aufmachen müssen und wir hätten die Räume bekommen. Wir wussten, dass Hoffenheim auf Konter wartet und darauf, dass wir mehr riskieren. Deshalb habe ich in der Halbzeit gesagt: "Weiter geduldig spielen, irgendwann machen wir das Tor." So ist es auch gekommen – und ich denke, dass wir hochverdient 3:0 gewonnen haben. Wir haben eine einzige Möglichkeit zugelassen. Mich freut es auch, dass die Mannschaft gegen eine untere Mannschaft gewonnen hat. In den letzten Wochen haben wir diese Spiele nicht so erfolgreich gestaltet."

Keller über die eingewechselten Spieler Raffael und Teemu Pukki: "So stellt man sich das als Trainer vor, dass Spieler, die von der Bank kommen, neue Impulse bringen. Raffael und Teemu Pukki haben sich richtig gut integriert - nicht nur, weil sie zwei Tore gemacht haben."

Keller über die Probleme in der ersten Halbzeit: "Wir haben es vermissen lassen, die Seite häufiger zu wechseln. Wir haben viel über die rechte Seite gespielt. Deshalb hatten wir Probleme. Das haben wir in der zweiten Halbzeit besser gemacht und mehr Räume bekommen."

Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "Es war ein langatmiges Spiel – aber trotzdem ein hochverdienter Sieg. Wir sind geduldig geblieben. Man kann nicht immer so ein Spektakel abliefern wie gegen Dortmund."

Heldt über Raffael und Pukki: "Es freut mich für Raffael und für Teemu Pukki. Ob wir Raffael behalten, steht noch nicht fest."

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Heldt zur Trainerfrage: "Es wird über so viele Trainer diskutiert – da kommt mir der aktuelle Trainer etwas zu kurz."

Benedikt Höwedes (Kapitän FC Schalke 04): "Wir sind gewillt, mindestens Platz vier zu erreichen. Ich hoffe, dass wir das jetzt konstant und konzentriert durchziehen."

Marco Höger (FC Schalke 04): "Wir wussten, dass es ein Geduldsspiel wird. Heute standen wir relativ sicher hinten, haben geduldig gespielt. Ich habe dann mit dem 1:0 das Tor aufgemacht. Danach haben wir gezeigt, wie befreit wir aufspielen können."

Höger über sein Tor: "Bei der Balleroberung habe ich schon gesehen, dass viel Platz im Mittelfeld war. Ich habe den Ball nach vorn getrieben, zu Jefferson Farfan rausgespielt. Ich kriege ihn dann optimal von Jeff serviert. Dass ich schießen kann, wusste ich schon vorher."

Höger über die Defensivleistung: "In den letzten Spielen haben wir durchschnittlich zwei Gegentore bekommen. Das ist nicht unser Anspruch. Damit können wir nicht zufrieden sein. Das wollten wir heute unbedingt besser machen. Wir wissen, dass wir immer ein Tor machen können. Wenn wir dann zu Null spielen, können wir es in den meisten Fällen schaffen, als Sieger vom Platz zu gehen."

Höger über das Restprogramm: "Wir wissen, dass wir es selbst verschuldet haben, dass wir noch so viele Endspiele vor der Brust haben. Wir wollen mit einem blauen Auge davonkommen und die Champions League erreichen. Die Mannschaft ist durch die internationalen Spiele in dieser Saison reifer geworden. Wir versuchen alles, um wieder reinzukommen und weiterzukommen als in dieser Saison."

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Ciprian Marica (FC Schalke 04): "Ich bin froh, dass wir Geduld hatten und freue mich sehr, dass wir dafür belohnt wurden. Hoffenheim hat ein gutes Spiel gemacht, aber wir haben am Ende gezeigt, dass wir die bessere Mannschaft sind."

Marica über die Vertragsgespräche: "Darüber will ich heute nicht sprechen. Das macht mein Berater. Ich kann sagen, dass ich mich auf Schalke wohlfühle."

Teemu Pukki (FC Schalke 04): "Es war wirklich wichtig für mein Selbstvertrauen, erst mit der Nationalmannschaft gegen Spanien zu treffen und nun in der Bundesliga. So muss ich weitermachen. Ich habe gehofft, dass ich von Anfang an spiele, aber ich war in den beiden Trainingswochen nicht hier, Ciprian Marica aber schon. Wenn ich weiter treffe, werde ich wieder mehr Spielzeit bekommen."

Timo Hildebrand (FC Schalke 04): "Wir haben geduldig gespielt, ohne Harakiri. Es wird bis zum letzten Spieltag spannend bleiben. Wir sehen alle, wie eng es ist. Keiner kann sich absetzen. Wir haben uns zwar etwas Luft verschafft, aber jeden Spieltag kann alles passieren."

So analysieren die Hoffenheimer das Spiel auf Schalke 

Marco Kurz (Trainer 1899 Hoffenheim): "Wir waren uns bewusst, dass es eine schwere Aufgabe ist. Trotzdem wollten wir den Gegner mutig attackieren, was uns nicht komplett gelungen ist. Wir konnten das Spiel aber ausgeglichen gestalten. In der ersten Halbzeit war es schwer für die Schalker, so richtig zur Entfaltung zu kommen. Wir hatten selbst ein, zwei Möglichkeiten, die größte durch Joselu. In einer Spielphase in der zweiten Halbzeit, in der das Spiel offener wird, in der die die Schalker mehr riskieren, mehr Räume gehen, laufen wir in einen Konter, der so nicht passieren darf. Da hat man gemerkt, dass meine Mannschaft enttäuscht und niedergeschlagen war. Innerhalb von fünf Minuten kam dann das zweite Tor, da war das Spiel erledigt. Es hätte mehr Entschlossenheit und mehr Passsicherheit im letzten Drittel und mehr Ruhe am Ball bedurft, um zu mehr Gelegenheiten zu kommen. Am Ende gewinnt Schalke verdient mit 3:0.

Andreas Müller (Manager 1899 Hoffenheim): "Es ist wieder ein Spieltag weniger und der Abstand wurde nicht verkürzt. Aber durch die Augsburger Niederlage ist noch etwas möglich. Das Spiel kommenden Freitag gegen Düsseldorf wird für uns mit entscheidend werden. In dem Moment, in dem Schalke mehr versucht, um das Heimspiel zu gewinnen, laufen wir in einen Konter. Das war natürlich ein ganz schlechter Zeitpunkt."

Fabian Johnson (1899 Hoffenheim): "Ich denke, wir haben bis zur 70. Minute ein ordentliches Spiel gemacht. Beim 1:0 haben wir uns auskontern lassen. Das muss ich mit auf meine Kappe nehmen. Zu diesem Zeitpunkt war das Gegentor sehr bitter. Wieso wir dann so eingebrochen sind, kann ich mir nicht erklären."

Kevin Volland (1899 Hoffenheim): "Heute wäre sicher mehr drin gewesen - aber 70 Minuten reichen da einfach nicht. Wir haben uns vor dem ersten Tor auskontern lassen. Danach haben wir uns auch defensiv nicht mehr gut verhalten und den Schalkern zu viele Räume gegeben."

Daniel Williams (1899 Hoffenheim): "Das erste Gegentor fiel in einer Phase, in der noch viel möglich gewesen wäre. Dann sind wir eingebrochen. Das darf uns in dieser Form nicht passieren."