Bremen. . Am 28. Spieltag der Fußball-Bundesliga hat der FC Schalke 04 bei Werder Bremen einen weiteren Schritt in Richtung Champions League gemacht. Die Königsblauen siegten dank Treffern von Julian Draxler und Ciprian Marica souverän mit 2:0 (0:0). S04 bleibt damit auf Rang vier.

Chapeau für Schalke: Dank einer enormen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit gewannen die Königsblauen am Samstag mit 2:0 bei Werder Bremen und festigten ihren vierten Tabellenplatz. Es war der fünfte Sieg für Schalke in den letzten sechs Bundesliga-Spielen – so ist Schalke wieder auf Champions-League-Kurs.

Allerdings brauchten die Gelsenkirchener in Bremen eine Halbzeit Anlauf: Nachdem im ersten Durchgang nur wenig zusammengelaufen war, trafen im zweiten Abschnitt Julian Draxler (51.) und Ciprian Marica (69.) zum verdienten Erfolg, der sogar noch höher hätte ausfallen können. Danach hatte es vor der Pause nicht ausgesehen. Mit entscheidend war die Einwechslung von Raffael für Bastos zu Beginn der zweiten Halbzeit.

Werder Bremen war im ersten Durchgang das bessere Team

Dabei wirkten die Königsblauen in der ersten Halbzeit nicht wie ein Team, das mit Vehemenz um die Punkte im Kampf um die Champions-League-Qualifikation kämpfte. Der Auftritt der Schalker in Durchgang eins schien seltsam uninspiriert; Ballverluste, Missverständnisse und Stockfehler reihten sich aneinander. Gelungene Offensivaktionen waren in der ersten Halbzeit an den Fingern einer Hand abzuzählen, und Torchancen gab es für die Gäste schon mal gar nicht. Den Freistoß, den Julian Draxler nach 21 Minuten abgab, kann man nicht in diese Kategorie einordnen: Der Ball stellte Werder-Keeper Sebastian Mielitz nicht auf die Probe. Schalke kam einfach zunächst nicht auf Touren.

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Die Bremer waren in Durchgang eins das bessere Team, ohne dabei wirklich überzeugen zu können. Aber das Team von Trainer Thomas Schaaf erspielte sich immerhin drei Torchancen, und jeweils hatte der Belgier Kevin de Bruyne dabei seine Füße im Spiel. In der elften Minute wehrte Schalkes Torwart Timo Hildebrand einen Schuss von de Bruyne aus kurzer Distanz reaktionsschnell ab, fünf Minuten später zog de Bruyne nach einem Konter aus spitzem Winkel ab und fand wiederum Hildebrand auf dem Posten. Und in der 26. Minute verpasste Nils Petersen am zweiten Pfosten einen Schuss von de Bruyne nur knapp. Schalke war mit dem 0:0 zur Pause gut bedient.

Raffael-Einwechslung zur Pause zahlte sich für Schalke aus

In der Halbzeit zog Trainer Jens Keller aber eine entscheidende Konsequenz aus dem bis dahin lethargischen Auftritt seiner Mannschaft: Er nahm den erneut schwachen Michel Bastos, dessen Tendenz zuletzt merklich nach unten zeigte, vom Feld und brachte dafür Spielmacher Raffael: Mit dem gleichen Personalwechsel hatte Keller zuletzt beim 3:0-Sieg gegen Hoffenheim Erfolg gehabt. Und auch diesmal bekam die Partie plötzlich Bundesliga-Niveau: Jedenfalls legte Schalke nach dem Wechsel einen Zahn zu und hatte in der 47. Minute durch einen Kopfball von Joel Matip auch gleich seine erste Torchance – Mielitz war jedoch zur Stelle.

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Durch den Personalwechsel zur Pause war Julian Draxler von der Zehn auf die linke Seite gerückt, während Raffael den Platz im Zentrum übernahm – und in der 51. Minute zahlte sich die Einwechslung mit dem 1:0-Führungstor durch Julian Draxler aus. Dabei war die Chance, die Raffael eingeleitet hatte, eigentlich schon verbaselt, weil Ciprian Marica einen unpräzisen Rückpass von Raffael nicht verarbeiten konnte. Doch beim Schalker Nachsetzen fiel der Ball Julian Draxler vor die Füße, der von der Strafraumgrenze mit einem Flachschuss traf – bereits das achte Saisontor des Nationalspielers, der damit Schalkes bester Schütze ist. In der 70. Minute musste Draxler freilich angeschlagen gegen Christian Fuchs ausgewechselt werden – nach Beratung mit Mannschaftsarzt Dr. Rarreck ging Draxler in die Kabine.

Schalke machte im zweiten Durchgang die erste Hälfte vergessen

Kurz zuvor hatte Schalke durch Ciprian Marica das 2:0 erzielt (69.): Die Vorarbeit hatte wiederum Raffael geleistet, der aus einem missratenen Rückpass von Lukimya Kapital schlug und den Ball maßgerecht für Marica servierte. Diese Zwei-Tore-Führung war inzwischen deutlich verdient, weil Schalke in der zweiten Halbzeit wesentlich konsequenter agierte.

Lukimya musste bei einem Schuss von Marica auf der Linie retten (54.), Mielitz bremste Marica im Eins-gegen-Eins-Duell im Strafraum aus (60.) und entschärfte in der 77. Minute auch einen Freistoß von Farfan. Schalke hatte die Sache nun sicher im Griff und die schwache erste Halbzeit war vergessen.