Gelsenkirchen. Der Mittelfeldspieler Marco Höger vom FC Schalke 04 will mit den Königsblauen den vierten Rang unbedingt verteidigen. Das Comeback von Kyriakos Papadopoulos verzögert sich weiter. Kapitän Benedikt Höwedes fehlt wegen einer Erkältung.
Sieben Spieltage vor Ende der Saison wird allmählich der Schlussspurt in der Fußball-Bundesliga eingeläutet, der FC Schalke 04 tut alles dafür, dass sich seine hochbezahlten Angestellten allein auf den Fußball konzentrieren können. Am Dienstag fuhr das Equipment eines Herner Reifenservice-Unternehmens am Parkstadion vor und wechselte beim gesamten Fuhrpark der Stars die Winter- gegen die eingelagerten Sommerreifen. Als Profi hat man es gut.
Gut gehen ließ es sich auch Marco Höger am Oster-Wochenende, der Kölner verbrachte die Zeit in der Familie. Beine hochlegen und die Seele baumeln lassen, lautete die primäre Beschäftigung. Der Mittelfeldspieler hatte es sich auch redlich verdient, zählte er doch am Samstag beim anfangs mühsamen 3:0-Sieg gegen die TSG Hoffenheim zu den Besten im königsblauen Team. Sein 1:0 nach Doppelpass mit Jefferson Farfan und einer wahren Energieleistung beim Spurt durch die gegnerische Hälfte war der Dosenöffner einer über weite Strecken zähen Angelegenheit.
Viele Kandidaten für Rang vier
Nicht nur das Tor hat Höger, der erst noch im Januar seinen Vertrag bis 2016 verlängert hat, gut getan, auch der eroberte Platz vier ist keine schlechte Ausgangsposition für den Endspurt mit der Konkurrenz um den vakanten Champions-League-Qualifikationsrang. Die Liste der Anwärter geht wohl herunter bis zu Rang zehn, bis zu Hannover 96, die fünf Punkte Rückstand auf die Schalker haben. „Wir haben jetzt noch sieben kleine Endspiele vor der Brust, die wollen wir alle hintereinander wegarbeiten. Dabei schauen wir gar nicht so sehr auf die Tabelle“, meint Schalkes Mann fürs Grobe, um sich dann aber doch einen Seitenblick auf den ärgsten Widersacher, die punktegleiche Frankfurter Eintracht, zu gönnen: „Wir haben selber die Chance, dort für klare Verhältnisse zu sorgen, schließlich spielen wir noch gegen sie.“ Richtig, am Samstag, dem 20. April, geht es in den Adlerhorst zum Klub von Trainer Armin Veh. Ausgerechnet Veh, aber lassen wir das.
Aber keine Frage, es läuft gut momentan für Königsblau und bei Marco Höger, der nach seiner langen Verletzungspause nun in der Rückrunde wieder in der Spur ist. Was nicht bedeutet, dass sich der 23-Jährige nicht noch steigern könnte. „Schnelligkeit, Durchsetzungsvermögen, das Kopfballspiel in der Offensive – es gibt auf einigen Gebieten noch viel Potenzial nach oben“, meint er selbstkritisch.
Immer noch Kontakt zu Holtby
Aber wenn er sich weiter so verbessert, wird er eines Tages vielleicht sogar mal fürs Ausland interessant. Mit Lewis Holtby, den er schon aus Aachener Tagen kennt, steht er noch immer in Kontakt. „Aber jetzt bin ich erst mal mit 100 Prozent auf Schalke“, meint der Fußballfan, der in Kindestagen Trikots von Barcelona (Frank de Boer) und Real Madrid (Ronaldo) sein eigen nannte.
Am Dienstag stand Spurttraining an, Marco Höger ging flott voran. Zu den bekannten Verletzten (Obasi, Metzelder, Jones) gesellte sich nun auch Kapitän Benedikt Höwedes (Erkältung). Das Comeback, das Kyriakos Papadopoulos optimistisch für kommende Woche plante, muss wohl vertagt werden. „Er ist ja letzte Woche schon eifrig gelaufen, alles schien gut, und dann höre ich, dass er noch einmal operiert wurde“, wunderte sich Co-Trainer Seppo Eichkorn über den aktuell kleinen Rückschlag beim Griechen. Schalke spricht von „steriler Interpunktion im Knie“, einem Eingriff, der ambulant vorgenommen wurde und im Heilungsprozess einer solchen Verletzung allerdings durchaus üblich sei.