Gelsenkirchen. Schalke 04 schnuppert langsam wieder Champions-League-Luft. Die Königsblauen setzten sich am Samstag mit 3:0 (0:0) gegen TSG 1899 Hoffenheim durch und beendeten damit die Negativ-Serie gegen die Kellerkinder der Liga. Erst 20 Minuten vor dem Spielende hatte Höger die Schalke-Fans erlöst.
Zumindest bis Sonntagabend – dann tritt Eintracht Frankfurt bei Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth an – steht der FC Schalke 04 auf Platz vier der Fußball-Bundesliga. Die Mannschaft von Trainer Jens Keller hatte zwar lange Zeit reichlich Mühe, setzte sich aber noch deutlich mit 3:0 (0:0) gegen den Tabellenvorletzten TSG 1899 Hoffenheim durch. Marco Höger, Raffael und Teemu Pukki trafen.
Schalker ernteten nach torloser erster Halbzeit Pfiffe der Fans
In den ersten 45 Minuten erlebten die 60743 Zuschauer in der Veltins-Arena eine Schalker Mannschaft, die die Partie zwar beherrschte, sich aber wie die Hoffenheimer zahlreiche technische Fehler leistete – ein königsblaues Team, das zu selten zwingend war und viel zu kompliziert spielte. Dennoch hätte es in der Anfangsphase mit 1:0 in Führung gehen können. Doch nachdem Michel Bastos den Ball nach einer Flanke von Atsuto Uchida zurückgelegt hatte, schoss Jefferson Farfán den Ball auch acht Metern volley übers Tor (8.). Nur drei Minuten später verpasste der Peruaner dann eine Uchida-Hereingabe. Das war's aber auch schon im ersten Abschnitt, in dem es nur noch einen Aufreger gab, und zwar auf der anderen Seite. Patrick Ochs schickte Joselu in der Gasse, doch der scheiterte an Timo Hildebrand, weil der Schalker Torwart geschickt den Winkel verkürzt hatte.
Als der beste Mann auf dem Rasen dann zur Pause pfiff, Schiedsrichter Felix Brych, mussten sich die Schalker ein paar Pfiffe von den Rängen anhören.
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Verdient hatten sich die Unmutsäußerungen allerdings auch die Hoffenheimer, die bis dahin nicht wie eine Mannschaft aufgetreten waren, die zwingend Punkte für den Klassenerhalt brauchen. Nadelstiche wollte TSG-Trainer Marco Kurz setzen, er hatte seinen Spielern jedoch anscheinend nur eine ganze stumpfe Nadel mit auf den Weg gegeben. Indes blieb den königsblauen Anhängern die Hoffnung auf eine bessere zweite Halbzeit, auf ein Team, das für die Champions-League-Qualifikation rackert und mehr Fußball-Freude vermittelt.
Höger erlöste Schalke erst nach 71 Spielminuten mit dem 1:0
Trainer Jens Keller schickte zunächst dieselbe Elf mit Ein-Mann-Sturm Ciprian Marica in die zweite Halbzeit und alle sechs Feldspieler von der Auswechselbank zum Aufwärmen. Nachdem sich der Schalker Coach den drögen Kick noch eine weitere Viertelstunde angeschaut hatte, reagierte er: Raffael, der in der Winterpause geholt worden ist, um die Mannschaft sofort zu verstärken, kam in der 63. Minute für Michel Bastos, rückte ins Mittelfeld-Zentrum und Julian Draxler auf die linke Bahn.
Das Bild blieb zunächst unverändert: Der FC Schalke 04 hatte mehr vom Spiel, dieses berühmte optische Übergewicht. Aber das Keller-Team schaffte es auch in der Folge nicht, das Tor von 1899-Keeper Heurelho Gomes ernsthaft in Gefahr zu bringen, ja nicht mal ein bisschen. Die Königsblauen blieben nämlich ihrer Linie treu, obwohl Raffael agiler wirkte als Michel Bastos: umständlich und durchsichtig.
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Der Führungstreffer fiel in der 71. Minute dann aber doch. Als die Hoffenheimer mal mutig den Weg in die Offensive suchten, sich dabei aber nicht so geschickt anstellten, eroberte Marco Höger den Ball. Schalkes Nummer 12 startete los, passte auf Jefferson Farfán, bekam den Ball zurück und schloss aus 15 Metern platziert zum 1:0 ab. Das waren der Befreiungsschlag und die Bestätigung für Trainer Jens Keller, dass gegen eine Mannschaft wie die TSG 1899 Hoffenheim vor allem auch Geduld nötig ist. Nur acht Minuten später erhöhte Raffael nach Vorarbeit von Sead Kolasinac auf 2:0, ehe der für Ciprian Marica eingewechselte Teemu Pukki mit einem Innenpfosten-Schuss (83.) auch noch zum 3:0 traf.