Gelsenkirchen. . Schalkes Mittelfeldspieler Marco Höger will zurück in die erste Reihe von Europa: “Sind auf den Geschmack gekommen.“ Dass er momentan den Allrounder geben muss, stört den 23-Jährigen nicht. Das Donnerstagtraining lief mit handverlesener Auswahl. Hildebrand, Neustädter und Raffael bekamen neues Schuhwerk.
Not macht erfinderisch: Als Schalke-Trainer Jens Keller am Donnerstagnachmittag seine Trainingsreihe durchzählte, kam er genau bis Acht. Aber schon diese Zahl war geschönt, befanden sich darunter noch Ferdinand Oswald, Torhüter der U23, und Kaan Ayhan, Noch-Jugendlicher mit Profi-Anschlussvertrag.
Drei Spieler vom Stammpersonal fehlten dagegen entschuldigt: Torhüter Timo Hildebrand, Roman Neustädter und Raffael waren beim Drei-Riemen-Schneider ihres Vertrauens und ließen sich neue Fußballschuhe maßanfertigen. Derweil Kyriakos Papadopoulos in Joggingschuhen seine individuellen Laufeinheiten im Parkstadion wie schon in den Tagen zuvor fortsetzte. Folglich ließ der Coach mit dem verbliebenen Rest auf ganz kleine Tore den Abschluss üben.
Marica verzichtete auf das Nationaltrikot
Auch das Interesse auf den Rängen hielt sich im exklusiven Rahmen, die meisten der Kiebitze wissen natürlich, dass sich die meisten Schalker auf Länderspielreise befinden. Es hätte noch einer mehr werden können, aber Ciprian Marica verzichtete nach seiner Meniskus-Geschichte auf einen Einsatz im rumänischen Nationalteam, er ist erst einmal froh, auf dem Schalker Trainingsgelände wieder einzunetzen.
Somit wird die Aufarbeitung des vergangenen Wochenendes mit dem 0:3 in Nürnberg sicherlich auf nächste Woche Mittwoch verschoben, wenn die Stammspieler von ihren großen Reisen zurück sind. „Die meisten haben sich ja gleich noch nach dem Spiel in Nürnberg zu ihren Länderteams verabschiedet“, meint Marco Höger, der beim Klub für den pausierenden Atsuto Uchida auf der rechten Außenverteidiger-Position zum Einsatz gekommen war. Höger spielt nach langer Verletzungspause in der Hinrunde in der Rückserie den Allrounder, wie immer klaglos. „Ich mache ja kein Geheimnis daraus, dass ich mich im Mittelfeld wohler fühle. Aber wir hatten in der Mannschaft zuletzt ein paar Probleme, und da muss halt jeder Einzelne seinen Egoismus hinten an stellen“, so der 23-Jährige.
Das Real-Los für Galatasaray macht's für Höger "umso bitterer"
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Natürlich trauert auch er den drei verlorenen Punkten vom Wochenende nach, dabei vermag es ihn nicht zu trösten, dass auch die Konkurrenz um Königsblau herum, von den siegreichen Gladbacher Borussen mal abgesehen, patzte: „Ich schaue eher nach oben, und da hätten wir durch die Leverkusener Niederlage wieder näher an Rang drei rücken können.“ Klare Zielrichtung Richtung Champions League: „Da sind wir auf den Geschmack gekommen, da wollen wir wieder hin“, meint Höger bestimmt. Natürlich gab es bei der Auslosung in der vergangenen Woche noch einmal einen bitteren Nachgeschmack, als Galatasaray Istanbul mit Real Madrid das große Los zog. „Das war umso bitterer, auf dieses Spiel hätten wir uns auch riesig gefreut, aber wir haben es im Rückspiel gegen Istanbul eben verpatzt“, hält Höger sich nicht bei Vergangenem auf. Die nächste Aufgabe heißt Hoffenheim.