Gelsenkirchen. . Mit einem Sieg beim 1. FC Nürnberg könnte der FC Schalke 04 wieder die direkte Qualifikation für die Champions League ins Auge fassen – und die Königsklasse würde finanziell erheblich mehr Spielraum bringen. Chinedu Obasi soll in Nürnberg stürmen.
Zwei Tage nach dem bitteren Ausscheiden aus der Champions League präsentierte es Schalke noch einmal schwarz auf weiß, wie wichtig die Königsklasse für den Klub ist: Aufgrund der Teilnahme an der Gruppenphase und Qualifikation für das Achtelfinale verbuchte Schalke im Kalenderjahr 2012 Umsatzerlöse in Höhe von 172,6 Millionen Euro – das ist der zweithöchste Wert der Vereinsgeschichte.
Höher war der Umsatz nur im Geschäftsjahr 2011 (damals 199,8 Mio. Euro), als Schalke bis ins Halbfinale der Champions League vorstieß und zugleich Manuel Neuer für über 20 Millionen Euro an Bayern München verkaufte. Im Geschäftsjahr 2012 hatte Schalke keine nennenswerten Transfererlöse, weil man sich dafür entschied, das 20-Millionen-Angebot von Zenit St. Petersburg für Abwehrspieler Kyriakos Papadopoulos auszuschlagen. Schalke wollte die sportliche Substanz nicht schwächen, um wieder die Champions League zu erreichen. Dass sich Papadopoulos danach verletzte und seit November nicht mehr spielen kann, zeigt, wie unkalkulierbar dieses Geschäft mitunter ist.
4,55 Millionen Verlust
Aus den Geschäftszahlen geht hervor, dass Schalke offenbar ein bemerkenswerter Spagat gelungen ist: Der Verein konnte seine Gesamtverbindlichkeiten um 12,06 Mio. Euro auf nun 151,69 Mio. Euro abbauen. Und dies, obwohl Schalke unterm Strich einen Verlust von 4,55 Mio. Euro verbuchte – zurückzuführen auf die weiter hohen Spielergehälter. Daran wird deutlich, wie sehr das Finanzkonzept immer noch auf Kante genäht ist. Auch wenn Geschäftsführer Peter Peters betont, dass bei den Planungen für die kommende Saison zunächst einmal keine Champions-League-Einnahmen einkalkuliert seien. Doch die erneute Teilnahme an der Königsklasse würde vieles einfacher machen.
Im Idealfall rückt Schalke bis auf drei Punkte an Bayer heran
Enorm wichtig ist unter diesem Aspekt das Spiel an diesem Samstag (15.30 Uhr, live bei uns im Ticker) beim 1. FC Nürnberg: Im Optimalfall könnte Schalke den Rückstand auf den Tabellendritten Bayer Leverkusen (der am Abend gegen Bayern München spielt) bis auf drei Punkte reduzieren und sogar wieder die Direkt-Qualifikation für die Königsklasse in Angriff nehmen – ein Ziel, das man vor Wochen schon aus den Augen verloren hatte.
Trainer Jens Keller, der zuletzt mit Erfolg an vielen Stellschauben gedreht und intern viele Pluspunkte gesammelt hat, plant dabei mit Chinedu Obasi im Angriff als Vertreter des verletzten Klaas-Jan Huntelaar. Im Mittelfeld erhält der zuletzt überspielte Roman Neustädter eine Pause: Hier bilden Jermaine Jones und Sead Kolasinac die Doppel-Sechs, während Marco Höger und Christian Fuchs die Außenverteidiger-Positionen bekleiden sollen.