Gelsenkirchen. . Schalkes Trainer Huub Stevens kann an diesem Samstag in Leverkusen ein Jubiläum feiern: den 100. Bundesligasieg als Trainer des FC Schalke 04. Jubiläen sind ihm nicht wichtig - dieses aber würde er gerne sofort mitnehmen.

Huub Stevens ist ein Mann der Tat, nicht der Statistik. Der FC Schalke 04 betont oft und gerne, dass ihn nur interessiere, was heute geschehe, und nicht das, was gestern war. Damit unterstreicht er, dass er sich auf Meriten von einst nie ausruhen will. Und deshalb ahnte er auch gar nicht, welches Jubiläum ihm bevorsteht. „Ich weiß es wirklich nicht“, bekräftigte er.

Huub Stevens kann an diesem Samstag bei Bayer Leverkusen (18.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) seinen 100. Bundesliga-Sieg als Trainer des FC Schalke 04 feiern – er fragte aber nur grinsend nach, ob es bisher wirklich nur so wenige Siege gewesen seien.

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Jubiläen findet der Niederländer grundsätzlich „nicht so wichtig“, dieses aber würde er gerne „so schnell wie möglich“ mitnehmen, am liebsten also in Leverkusen. Dort müssen die Schalker einiges tun, um sich einen heranrückenden Rivalen vom Leib zu halten. Bayer ist nur fünf Punkte entfernt und lauert auf einen baldigen Sprung in die Champions-League-Ränge.

„Die Leverkusener haben eine richtig gute Mannschaft“, sagt Stevens warnend. „Wenn sie schnell auf Offensive umschalten können, sind sie sehr gefährlich. Man muss ja nur mal schauen, welche einzelnen Spieler sie haben.“

Uchida, Höger, Metzelder fehlen - und wohl auch Afellay

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Aber Stevens wäre nicht Stevens, wenn er auch bei der Analyse der Stärken dieses Gegners nicht betonen würde, dass es entscheidend sei, welche Qualitäten sein eigenes Team in dieses Spiel einbringen werde. Nach wie vor fehlen dem Trainer Atsuto Uchida, Marco Höger und Christoph Metzelder. Uchida und Metzelder sind zwar nach ihren Muskelfaserrissen wieder ins Lauftraining eingestiegen, doch Einsätze in Leverkusen kämen für sie deutlich zu früh. Für Stevens heißt das, dass er seine Abwehrreihe wie schon beim 2:1 gegen Werder Bremen in einer Formation spielen lassen muss, die er nicht bevorzugen würde, wenn er alle Defensivspezialisten an Bord hätte. Die Mitte besetzen die beiden jungen Kyriakos Papadopoulos und Joel Matip, links verteidigt wie gewohnt Christian Fuchs, aber rechts muss wieder Benedikt Höwedes ran, der wochenlang als Innenverteidiger absolute Top-Leistungen geboten hatte und froh darüber war, sich endlich wieder auf seiner Lieblingsposition behauptet zu haben, die für ihn zu Beginn der Saison noch versperrt zu sein schien.

„Wir wissen ja, dass Bene im Zentrum am besten aufgehoben ist“, sagt Huub Stevens, „aber er kann eben auch rechter Verteidiger spielen.“ So wie im Länderspiel am Mittwoch in Amsterdam: Beim 0:0 gegen die Niederlande hatte Höwedes nicht nur die rechte Seite dicht gemacht, er war vor allem in der ersten Halbzeit auch durch gefährliche offensive Vorstöße aufgefallen. Sein Vereinstrainer hatte genau hingesehen. Das knappe Urteil von Stevens: „Ich fand Bene gut.“

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Jetzt hofft der Trainer vor allem darauf, dass sich keiner seiner Abwehrspieler mehr verletzt – „sonst hätten wir ein Problem“. Stevens hat im Training besonders den aktuellen Fitnesszustand seiner vielen zurückgekehrten Nationalspieler unter die Lupe genommen. „Man benötigt auch eine gewisse Frische“, sagt er. Gut denkbar also, dass er auch mal einen Wechsel in der Anfangself vornimmt.

Draxler wirkte gegen Werder hochmotiviert und gefährlich

Möglicherweise wird er auf der linken Offensivseite auch dazu gezwungen – falls er es nicht ohnehin bereits geplant hatte. Ibrahim Afellay konnte am Freitag nicht am Abschlusstraining teilnehmen, nachdem er im Länderspiel seiner niederländischen Nationalmannschaft gegen Deutschland nach einer Stunde ausgewechselt werden musste, weil der Oberschenkel zwickte. Afellay hatte gegen Bremen enttäuscht – Julian Draxler hingegen entschied nicht nur das Spiel gegen Werder nach seiner Einwechslung zur Halbzeit, er wirkte auch hochmotiviert und ständig gefährlich. Und bei seinem Einsatz in der Nachspielzeit des Länderspiels wird er sich ganz bestimmt auch nicht gerade verausgabt haben.