Gelsenkirchen. Der 17-jährige Leon Goretzka vom Zweitligisten VfL Bochum ist begehrt. Auch der FC Schalke 04 will das Talent verpflichten. Das bestätigte Manager Horst Heldt am Donnerstag. “Wir haben unseren Hut in den Ring geworfen“, sagte Heldt zu waz.de.
Der Terminkalender von Schalke-Manager Horst Heldt ist voll. Alle drei bis vier Tage steht ein Spiel an, zudem kümmert er sich um die Vertragsverhandlungen mit Lewis Holtby und Klaas-Jan Huntelaar. Sollten die Beiden gehen, müssen die Königsblauen gleichwertigen Ersatz verpflichten – und deshalb beobachtet Heldt auch noch sorgfältig die Fußballszene.
Ein Kandidat für die Schalker spielt direkt vor der Haustür. Auf Heldts Zettel steht Bochums Talent Leon Goretzka (17). Goretzka könnte noch in der A-Jugend spielen, ist aber trotzdem ein fester Bestandteil der Bochumer Elf. Er hat wie Holtby seine Stärken im zentralen Mittelfeld. In diesem Jahr erhielt der Bochumer die Fritz-Walter-Medaille in Gold als bester U17-Spieler Deutschlands - noch vor Schalkes Max Meyer. Kein Wunder, dass Heldt am Donnerstag gegenüber waz.de und RevierSport ein offizielles Schalker Interesse bestätigte: „Wir haben unseren Hut in den Ring geworfen.“
Mit Goretzka hat Heldt noch nicht gesprochen
Mit dem Spieler selbst gab es laut Heldt noch keinen Kontakt. Aber mit Bochums Sportdirektor Jens Todt hat Heldt schon gesprochen. Heldt und Todt spielten gemeinsam für den VfB Stuttgart. Sie kennen und schätzen sich. „Ich fand es fair, ihn zu informieren“, sagte Heldt. Dass Schalke große Konkurrenz hat – zum Beispiel ist auch der FC Bayern an Goretzka interessiert – weiß Heldt natürlich. Er sprach sogar scherzhaft von „zig Tausend anderen Vereinen“, die Goretzka holen wollen.
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Deshalb glaubt Heldt, dass sich sowohl Goretzka als auch der VfL Bochum mit einer Entscheidung nicht beeilen. Goretzka, der seit der F-Jugend für seinen Verein spielt und bis 2016 unter Vertrag steht, hat stets betont, bis zum Abitur 2014 das Trikot des VfL tragen zu wollen. Sollte der VfL allerdings in die 3. Liga absteigen, würde Goretzka natürlich trotzdem vorher wechseln. Außerdem spricht Heldt von „weiteren Möglichkeiten“. Beispiel: Ein Verein könnte Goretzka bereits im Sommer 2013 kaufen und ihn dann für ein Jahr an den VfL Bochum ausleihen. Das würde dem finanziell angeschlagenen Zweitligisten helfen. Denn eins ist klar, wie Heldt sagt: „Irgendwann muss der VfL Bochum den Spieler verkaufen.“
Entscheidend ist natürlich, was und wohin Goretzka will. Und das weiß das Supertalent selbst noch nicht, wie Heldt von Todt erfahren hat.