Gelsenkirchen. In der letzten Minute verdarb Souleymane Camara das Schalker Champions-League-Fest. Camara traf für Montpellier HSC zum 2:2-Endstand. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt und trafen einen selbstkritischen Klaas-Jan Huntelaar.

Huub Stevens (Trainer FC Schalke 04): „Wir hatten in der zweiten Halbzeit noch drei gute Chancen – das ist auf Champions-League-Ebene viel. Wenn du die nicht nutzt, bekommst du Probleme – auch gegen zehn Mann. Denn Montpellier hat keine schlechte Mannschaft. Vor dem 2:2 waren wir mit „3 gegen 2“ vorn – da musst du kein Risiko gehen. Wir leiten dadurch den Konter selbst ein, das darf nicht passieren.“

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Klaas-Jan Huntelaar (FC Schalke 04): „In der zweiten Halbzeit wollten wir mit einem Mann mehr zu sicher spielen. Es gibt viele Sachen, die wir besser machen müssen. Wenn wir mit einem Mann mehr sind, müssen wir mehr machen als ein, zwei Chancen. Dann schießen wir auch mehr Tore.“

Huntelaar über seine Chance: „Das war scheiße, denn es war eine gute Chance für uns. Die habe ich nicht gemacht, das war klar mein Fehler. Ich wollte den in die untere Ecke schießen, denn ich habe gesehen, dass der Torwart Druck auf den Ball macht. Und dann ging der Ball neben den Pfosten.“

Huntelaar über den Elfmeter: „Ich wusste sofort, dass ich schießen werde. Seit dem Spiel in Düsseldorf habe ich keine Probleme mehr, bin voll da. Darum habe ich auch den Ball genommen.“

Benedikt Höwedes (Kapitän FC Schalke 04): „Ich bin enttäuscht und ein bisschen sauer, dass wir wieder einmal ein Spiel, in dem wir die bessere Mannschaft sind und in Führung liegen, nicht über die Runden kriegen, weil wir uns nicht clever genug anstellen und die Torchancen, die wir haben, nicht nutzen. Aber wir müssen positiv aus der Nummer rausgehen. Samstag wartet Wolfsburg, da wollen wir drei Punkte einfahren. Das haben wir gerade in der Kabine gesagt, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen möchten. Natürlich darf und muss man enttäuscht und sauer auf sich sein, aber man braucht nicht anfangen, tagelang darüber nachzudenken und womöglich ins nächste Spiel reinzunehmen.“

Heldt findet Verletzung von Draxler "sehr bitter"

Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): „Wir haben uns innerhalb von ein paar Tagen zweimal um den Lohn gebracht. Sowohl in Düsseldorf als auch heute gegen Montpellier haben wir den Gegner aufgebaut. Die Ausgangssituation war gut. Wir sind in Führung gegangen, die waren zu zehnt, der Gegner war auf dem Präsentierteller – doch wie schon in Düsseldorf haben wir einfach nur versucht, das Spiel zu verwalten und nicht auf das dritte Tor zu gehen. Wir hätten in der Phase dominanter sein müssen. Dann kommt’s wie es kommt, wenn der Gegner Qualität hat. Ärgerlich.“

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Heldt über die vergebene Chance von Klaas-Jan Huntelaar: „Das ist für mich in dem Augenblick nicht so interessant. Die Grundsatzfragen sind für mich entscheidend: Warum hören wir nach dem 2:1 auf? Warum hören wir auf – obwohl sie zu zehnt waren – weiter nach vorn zu spielen und machen es nicht vorher klar? Das ist das, was mich ärgert. Chancen vergibt man immer wieder. Das haben große Fußballer vor Klaas getan und das werden große Fußballer nach ihm machen.“

Heldt über die Verletzung von Julian Draxler: „Das ist sehr bitter für uns. Julian hat nicht nur ein schönes Tor gemacht, sondern das zweite auch noch eingeleitet.“

Heldt über das Spiel gegen Wolfsburg: „Wir müssen die Gier behalten, weiterzumachen und das Ergebnis klarer zu gestalten. In Düsseldorf als auch heute hat man gesehen, dass sich ein enges Ergebnis immer verändern kann.“

Lars Unnerstall (FC Schalke 04): „Ich denke, wir spielen ziemlich gut, spielen in Überzahl und unser Fehler ist einfach, dass wir das dritte Tor nicht machen. Wenn wir das dritte Tor machen, wäre Montpellier die Lust am Spiel vergangen und wir gewinnen locker 3:1. Aber das versäumen wir dann und hauen uns hinten die Dinger fast selbst rein. Wir stehen mit 4 gegen 2, die kommen trotzdem zum Schuss und zum Tor. Keiner wird vor vier, fünf Uhr schlafen können. Es gilt, das abzuschütteln und sich auf Wolfsburg vorzubereiten.“

Kyriakos Papadopoulos (FC Schalke 04): „Wir sind sehr enttäuscht. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, aber ich will niemandem einen Vorwurf machen. In so einem Spiel tut es doppelt weh, ein Tor in der letzten Minute zu bekommen.“

Christian Fuchs (FC Schalke 04): „Wir haben zwei Punkte verschenkt und das ist sehr ärgerlich.“

Roman Neustädter (FC Schalke 04): „Es gilt jetzt, das gut zu verarbeiten und dass das morgen aus den Köpfen raus ist. Wir haben in drei Tagen wieder das nächste Spiel.“

Marco Höger (FC Schalke 04): „Wir müssen abgezockter sein und das Ergebnis über die Zeit bringen.“