Gelsenkirchen. Schalkes Trainer Felix Magath hofft, dass seine Arbeit in der Vorbereitung langsam erste Früchte trägt. Beim T-Home-Cup am Samstag und Sonntag in der Veltins-Arena mit dem FC Bayern München, dem VfB Stuttgart, dem Hamburger SV und Gastgeber FC Schalke 04 erwartet er erste Aufschlüsse.

Dass sich Magath nach drei Wochen Vorbereitung schon auf die sportlichen Dinge konzentrieren kann, liegt daran, dass auch im außersportlichen Bereich viel gearbeitet werden musste. „Ganz normale Dinge müssen hier geändert werden”, hatte der neue Sportliche Leiter bei Königsblauen nach den ersten Tagen gesagt. Und dann legten er und sein Team los.

Dass fing damit an, dass die Schmutzwäsche nach dem Training nicht einfach auf einen großen Haufen geworfen wurde, sondern getrennt beiseite gelegt werden musste. Eine Art Kleiderordnung gibt es auch. Zumindest mag Magath keine hochgekrempelten Trainingshosen und empfiehlt seinen Schützlingen, doch einfach kurze Hosen zu tragen. Außerdem gab es im Trainingslager wohl auch einen kleinen Benimmkurs im Verhalten zu den Fans. Und die, die das aus Mangel an Sprachkenntnissen nicht verstanden, bekamen Deutsch-Unterricht.

Quälende Angelegenheit

Das sind nur einige Grundlagen, die in den zurückliegenden Wochen eingeübt wurden, und die künftig auch weiter gelten. Eigentlich Selbstver-ständlichkeiten, mit denen Felix Magath seine Spieler konfrontieren musste. Disziplin, die er auch im rein sportlichen Bereich verlangt. Die Arbeit auf diesem Gebiet war für die Spieler teilweise eine quälende Angelegenheit. Aber sie fügten sich, gleich welche Privilegien sie vorher hatten. Marcelo Bordon und Co. haben begriffen: Der Star auf Schalke ist Moment der Trainer.

„Eigentlich hatte ich erwartet, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt in einem Loch stecken”, erklärt Magath. „Aber meine Mannschaft hat mich vor einer Woche beim Freundschaftsspiel in Wien überrascht. Ihr Zustand ist besser als erwartet.” Der neue Sportliche Leiter der Schalker spürt, dass Bewegung in der Mannschaft ist, auch wenn sie ihm nach wie vor zu langsam nach vorne spielt. „Aber”, so sagt Magath, „wir haben in Wien gut gespielt, und deshalb freue ich mich auf das gut besetzte Turnier am Wochenende.”

Im Gegensatz zu seiner im Trainingslager geäußerten Meinung, dass ihn Testspiele und deren Ergebnisse eigentlich nicht interessieren, sagt Magath jetzt: „Wir nehmen das Turnier ernst, richten sogar unseren Trainingsrhythmus ein wenig nach den Spielen.” Bisher hat der 55-Jährige, der am Sonntag in einer Woche 56 Jahre alt wird, nach eigenem Empfinden gut gearbeitet. „Der Fitnesszustand meiner Mannschaft müsste gut sein. Außerdem haben wir nur wenige Verletzte.”

Magath kann testen

Am Wochenende kann Magath also testen. „Es kommt für mich darauf an, auch mal was zu probieren”, sagt er. „Deshalb werde ich den einen oder anderen Spieler auch auf für ihn ungewohnten Positionen einsetzen. Ich will sehen, wie er sich dann verhält.”

Dass er erstmals so eine Art Gastgeber in der Veltins-Arena ist, macht Felix Magath nicht besonders nervös. „Ich kenne das Schalker Stadion ja schon als Gästetrainer. Jetzt sitze ich ja nur auf der anderen Seite. Ich freue mich aber darüber, die Arena jetzt als Hausherr erleben zu dürfen.”

Der Spielplan

Bei den Spielen über zweimal 30 Minuten trifft Schalke zunächst auf den VfB Stuttgart (16.45 Uhr), bevor der FC Bayern München gegen den Hamburger SV spielt (18.35 Uhr). Am Sonntag geht es zu gleichen Anstoßzeiten zunächst um Platz drei und dann im Endspiel um den T-Home-Cup.