Gelsenkirchen. Franz Beckenbauer hat die Rotwein-Wette mit Günther Jauch offenbar gewonnen. Denn Schalkes Trainer Felix Magath schließt einen Verkauf von Torwart Manuel Neuer in der Winterpause aus. Schalke prüft aber die Möglichkeit, zum Beispiel Anteile am Stadion zu verkaufen.

Es vergeht natürlich kein Tag, an dem Schalke-Trainer Felix Magath nicht Fragen beantworten muss, die nichts oder nur wenig mit Fußball tun zu haben. Aber damit kann der 56-Jährige offensichtlich gut leben. „Die Diskussion über die Finanzen ist sogar hilfreich, weil so jedem Spieler klar sein muss, dass wir uns keinen Ausrutscher erlauben dürfen”, sagte Magath einen Tag vor dem Pokalspiel am Mittwoch beim Zweitligisten TSV München 1860 (Anstoß 19 Uhr) mit einem guten Schuss Ironie.

In der Tat aber ist im DFB-Pokal reichlich Geld zu verdienen, gut eine Million Euro gibt es allein beim Erreichen des Viertelfinales. Und wer es bis ins Endspiel schafft, ist sogar um knapp sechs Millionen Euro reicher. Dahin wollen die Schalker, natürlich aus sportlichen Gründen, aber auch, wie Felix Magath in diesem Fall ohne Ironie anmerkt, „weil dem Verein jede Einnahme, die nicht im Etat eingeplant ist, helfen kann.”

Eingeplant sind natürlich auch noch nicht die Millionen, die es gibt, wenn der FC Schalke 04 im Winter seinen Torwart Manuel Neuer an den FC Bayern München verkauft. Das tut er nämlich, wie TV-Moderator Günter Jauch in einem lockeren TV-Plausch mit Franz Beckenbauer am Sonntag wissen ließ. Eine Kiste Rotwein setzte Jauch gegen den zweifelnden Kaiser auf sein Wissen „aus sicherer Quelle”.

Felix Magath nimmt als einner, der es eigentlich wissen muss, derart kryptische Andeutungen amüsiert zur Kenntnis. „Ich freue mich für den Franz, dass er mal wieder gewinnt. Vielleicht kann er mir ja eine Flasche Rotwein abgeben”, sagt der Schalker Sportdirektor, offensichtlich belustigt über das Getöse, das Gerede in einer der vielen Talkshows auslösen kann.

Das Dementi, in dem Fall mit Rotweinflecken, bezieht Felix Magath aber nicht auf alle Spieler im Schalker Bundesligakader. „Wir sind natürlich bereit, in der Winterpause über mögliche Transfers zu reden, wenn ein Spieler weg will und entsprechendes Interesse besteht”, sagt er. „Aber Manuel Neuer wird es nicht sein. Da kann ich Herrn Jauch keine Hoffnungen machen.” Letztlich sei die Situation nicht anders als im Sommer. Man müsse nicht verkaufen, sei aber bei interessanten Angeboten gesprächsbereit.

Auf der anderen Seite schielt man in Schalke noch auf andere Möglichkeiten, den Liquiditäts-Engpass zu beheben. „Es ist ja nicht so, dass wir nichts mehr hätten – außer unseren Spielern. Wir besitzen zum Beispiel Marketing- und Catering-Rechte oder auch das Stadion. Wir prüfen derzeit, ob wir da vielleicht etwas an einen interessierten Investor abgeben.”