Gelsenkirchen. Eine Wette zwischen Günther Jauch und Bayern-Präsident Franz Beckenbauer über den Wechsel von Schalkes Keeper Manuel Neuer zu den Bayern sorgt für Wirbel.

Beginnen wir fernab von Gelsenkirchen, wo sich in diesen Tagen so viel ums Geld dreht, das Schalke 04 ausgegangen ist. In München dagegen haben sie noch Bares, vor allem beim FC Bayern. Genug, um im Winter noch ein großes Torwarttalent zu kaufen: Manuel Neuer.

Auch Franz Beckenbauer und Günther Jauch, der zwar kein Münchner, aber Bayerns Führungsetage freundschaftlich verbunden ist, müssen sich ums Finanzielle keine Sorgen machen. Deshalb haben die Herren miteinander gewettet: Deutschlands TV-Liebling Günther Jauch sagt, Manuel Neuer werde in der Winterpause nach München wechseln. Weil Jauch das nun auch im Fernsehen gesagt hat, schlagen die Wellen bis nach Gelsenkirchen.

Geäußert hat sich Jauch nach dem Schalker 3:3 gegen den HSV in der Sendung „Sky90”, einer Talkrunde des Bezahl-Senders, in der prominente Gäste den Spieltag Revue passieren lassen. Jauch vor den Kameras: „Ich habe gehört, Neuer ist die längste Zeit bei Schalke gewesen - und das aus ziemlich sicherer Quelle! Ich halte eine Wette, dass er kommt. Entscheidung im Dezember, Anfang des Jahres ist die Sache klar.“

Gestern bestätigte Jauch, dem gute Kontakte zur Führungsetage der Bayern nachgesagt werden. Sein Informant, erklärte er gegenüber dieser Zeitung, genieße Quellenschutz. „Ansonsten geht es um eine Wette zwischen Franz Beckenbauer und mir. Einsatz eine Kiste Rotwein.”

Jauchs Aussage hat zumindest eine Vorgeschichte. Schalkes Nationalkeeper war bereits im Sommer Objekt der Bayern-Begierde. Damals blockte Schalkes neuer Superchef Felix Magath ab. Angesichts der Schalker Finanzkrise mit Schulden von offenbar über 200 Millionen Euro dürften 18 bis 20 Millionen Transferentschädigung die mangelnde Liquidität beheben. Aber noch wird im Verein versucht, das Geld auf andere Art und Weise locker zu machen. So erhielt gestern das Gerücht, dass Rafinha vom AC Mailand und Juventus Turin heiß umworben ist, durch Äußerungen von Rafinhas Berater Naor Malaquias neuen Auftrieb.

Kroth: "Da ist nichts dran"

Im Fall Neuer sieht es jedoch so aus, als wären Jauch und die Bayern auf dem Holzweg. Neuers Berater Thomas Kroth, einst Profi in Dortmund, winkte am Montag ab: „Da ist nichts dran.” Es gebe, so Kroth, weder Verhandlungen mit den Bayern noch einen unterschriebenen Vertrag.

Das Thema Geld bleibt auf Schalke trotzdem in vielen Facetten aktuell. So soll Meistertrainer Felix Magath für zu schnelles Fahren (143 statt 100 km/h) jetzt 320 Euro Strafe zahlen, weil er gestern bei der Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Uelzen unentschuldigt fehlte. „Ich weiß nicht, was ich da soll”, hatte Magath gesagt.