München. Der FC Schalke 04 hat seine Pflichtaufgabe im Achtelfinale des DFB-Pokals ohne Glanz gelöst und ist zum 25. Mal in die Runde der letzten Acht eingezogen. Bei 1860 München gewann S04 mit 3:0 (1:0).
Die Mannschaft von Trainer Felix Magath bezwang den Zweitligisten 1860 dank Toren von Rafinha (18.) und Benedikt Höwedes (48./81.). Sie darf sich über weitere rund 1,5 Millionen Euro für die leere Klubkasse freuen. Vor der enttäuschenden Kulisse von 28.500 Zuschauern in der Münchner WM-Arena war Schalke immer Herr der Lage, ohne allerdings an seine Leistungsgrenze gehen zu müssen - dafür war das Spiel des Außenseiters aus München zu harmlos.
So genügte den Königsblauen der ein oder andere Zwischenspurt, um das Spiel zu entscheiden und sich die von Magath geforderte Einnahme ("können wir gebrauchen") zu sichern. Kurz vor der Pause tauchte Rafinha plötzlich völlig frei vor Löwen-Torwart Gabor Kiraly auf, scheiterte zunächst aber an dem gut reagierenden Ungarn. Beim Nachschuss von Rafinha war aber auch der gute Kiraly machtlos. Mit dem Pausenpfiff hätte Schalke beinahe noch auf 0:2 erhöht. Doch Schiedsrichter Markus Schmidt aus Stuttgart versagte dem Tor von Christoph Moritz die Anerkennung, weil bei dem abgefälschten Schuss des Youngsters zwei Schalker abseits gestanden hatten - zu Unrecht: Kiralys Sicht wurde dadurch nicht behindert. Wieder ein Zwischenspurt der Königsblauen brachte kurz nach dem Seitenwechsel doch noch das 0:2: Kiraly war an Höwedes' wunderbarem Drehschuss zwar noch dran, konnte den Ball aber nicht mehr abwehren. Und auch jetzt hätte es fast wieder zu einem Doppelschlag gereicht, doch nun stand Halil Altintop beim Treffer von Lukas Schmitz zwei Minuten später abseits.
Magath überraschte
Magath hatte mit seiner Aufstellung überrascht, indem er auf eine Raute im Mittelfeld mit Lewis Holtby als offensiver Spitze setzte. Auf der Bank saß zunächst Jefferson Farfan. Mineiro und Lewan Kenia waren nicht einmal im Kader. Magaths Kollege Ewald Lienen ließ zunächst Kenny Cooper an der Seite von Kapitän Benjamin Lauth stürmen, korrigierte diese Fehlentscheidung aber nach einer guten Stunde, als er für den blassen Cooper Peniel Mlapa brachte. Doch auch dieser Wechsel belebte das nach gutem Beginn bald vollständig eingeschlafene Spiel der Löwen kaum mehr. Schalke tat seinerseits nur das Nötigste. Schon in der 18. Minute hätten Kevin Kuranyi und Schmitz den viermaligen Pokalsieger in Führung bringen können, Kiraly aber hielt beide Male stark. Sechzig hatte in der ersten Hälfte nur eine Doppelchance durch Stefan Aigner und Alexander Ignjovski.
Auch nach dem Seitenwechsel bemühten sich die Sechziger, ohne allerdings Schalke ernsthaft in Gefahr bringen zu können. Besonders Kapitän Lauth war erneut ein Schatten seiner selbst. Stattdessen gestaltete Schalke das Ergebnis noch deutlicher. Zuvor war Holtby mit einem schönen Schlenzer am Pfosten gescheitert. Bei 1860 erreichten allenfalls Kiraly und Ignjowski anständige Form. Schalke hatte seine Besten in Höwedes und Schmitz. (sid)