Gelsenkirchen. Marcin Kaminski saß beim FC Schalke 04 zuletzt auf der Bank. Im wichtigen Spiel gegen den Karlsruher SC dürfte er wieder gefragt sein.
Als der FC Schalke 04 Anfang des Monats den berauschenden Sieg gegen Tabellenführer FC St. Pauli feierte, gehörte Marcin Kaminski zu den Verlierern. Aufgrund der vielen Gegentore beorderte Trainer Karel Geraerts Mittelfeldspieler Ron Schallenberg anstelle des 32-jährigen Polen ins Abwehrzentrum. Dieser Schachzug zahlte sich aus, der Aushilfs-Innenverteidiger zeigte einen starken Auftritt. So stark, dass es schien, als müsste sich Kaminski für die restliche Saison mit einem Bankplatz anfreunden.
Doch planbar ist auf Schalke bekanntlich nichts. Und so hat sich die Situation vor dem wegweisendem Heimspiel gegen den Karlsruher SC erneut gedreht - zugunsten von Kaminski. Nach drei Nichtberücksichtigungen für die Startelf in Serie dürfte der Routinier am Ostersonntag (13.30 Uhr/Sky) ins Team zurückkehren.
Schalke: Keine Alternativen neben Tomas Kalas
Worauf sich diese Vermutung stützt: Den Königsblauen fehlt es schlichtweg an Alternativen für den Platz neben Abwehrchef Tomas Kalas. Kaminski-Verdränger Schallenberg fällt aufgrund einer Muskelverletzung weiterhin aus. Für den von einem Kreuzbandriss kürzlich genesenem Leo Greiml dürfte die Saison nach einem neuerlichen Rückschlag gelaufen sein. Dass mit Ibrahima Cissé der einzig verbliebende gelernte Innenverteidiger gegen den KSC eine Chance erhält, gilt als höchst unwahrscheinlich, spielt er doch kaum eine Rolle bei den Profis und und kehrte erst zum Wochenbeginn von einem strapaziösen Länderspiel-Trip nach Japan mit der malischen U23-Auswahl zurück. Und durch die Suspendierung von Timo Baumgartl hat sich Geraerts einer weiteren Option selbst beraubt.
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Zwar könnte der belgische Coach auch Derry John Murkin oder Henning Matriciani in die Defensivzentrale beordern. Die besten Argumente aber liefert wohl Kaminski mit seiner Erfahrung aus über 300 Profispielen. „Wir haben in dieser Saison die meisten Spiele zusammen bestritten und wissen, was wir voneinander erwarten können. Das ist unser Vorteil“, sagte Nebenmann Kalas nach dem Training am Dienstag. „Es liegt an uns, das auf den Platz zu bringen. Wenn wir das machen, wird es in weniger Gegentoren resultieren.“
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Als Stabilisator für die Defensive trat Kaminski, der auf dem Weg zum Aufstieg vor zwei Jahren noch eine wichtige Rolle einnahm, in dieser Saison allerdings zu selten in Erscheinung. Es sind sein fehlendes Tempo und zu viele individuelle Fehler, die kritische Stimmen dem früheren polnischen Nationalspieler anlasten. Stand er auf dem Platz, kassierte Schalke bereits achtmal zwei oder mehr Gegentore - zuletzt beim 2:5 gegen Hertha BSC. Eine Mitschuld daran traf den in der zweiten Halbzeit eingewechselten Kaminski nicht.
Schalke-Gegner KSC schoss sich für S04 warm
Das würde er sicher auch gerne nach dem Karlsruhe-Spiel behaupten können. Der KSC schoss sich zuletzt mit einem 7:0 gegen Magdeburg für die schwächste Abwehr der Liga warm. Eine Menge Druck lastet auf der Partie, Schalke könnte bei einer Niederlage auf einen Abstiegsplatz abrutschen. Und vor allem auf Kaminski dürften viele prüfende Blicke gerichtet sein. Doch damit könne er gut umgehen, erklärte der Innenverteidiger neulich. „Druck“, meinte er, „ist hier normal.“
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