Gelsenkirchen. Wer wird als Nachfolger von Simon Terodde Schalke-Kapitän? Kandidaten gibt es viele. Trainer Karel Geraerts will schnell entscheiden.

Vieles ist neu im Kader des Zweitligisten FC Schalke 04, die Hierarchie des Teams wird sich komplett verändern - ein Wunsch der Bosse um die Direktoren Marc Wilmots und Ben Manga sowie Trainer Karel Geraerts. Vom sechsköpfigen Mannschaftsrat der Vorsaison sind nur noch Marcin Kaminski und Michael Langer da. Ex-Kapitän Simon Terodde hat seine Karriere beendet, Dominick Drexler, Henning Matriciani und Ralf Fährmann dürfen den Klub verlassen.

Doch Trainer Geraerts will nicht die komplette rund sechswöchige Saisonvorbereitung bis zu einer Entscheidung abwarten, wie er auf Nachfrage dieser Zeitung verkündete: „Ich will nicht viele Wochen warten. In den ersten zwei Wochen werde ich schauen, wie sich alles entwickelt, werde einige Gespräche führen - aber es wird schnell passieren. Ich habe zwei, drei Kandidaten im Kopf.“ Geraerts wird den Kapitän bestimmen, nicht wählen lassen.

Doch wer könnte das sein? Hier ist unser Überblick mit unserer Bewertung der Kapitäns-Wahrscheinlichkeit.

Bleibt er oder geht er? Kenan Karaman ist Top-Anwärter auf den Posten des Schalke-Kapitäns.
Bleibt er oder geht er? Kenan Karaman ist Top-Anwärter auf den Posten des Schalke-Kapitäns. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Kenan Karaman: Der Top-Torjäger der vergangenen Saison (13 Tore) ist der erste Kandidat, trug die Kapitänsbinde im abschließenden Saisonspiel gegen Greuther Fürth (2:0). Karaman wird im Klub geschätzt, hat sich durch seine Leistung den Respekt der Mitspieler erarbeitet. Auch in Fan-Gesprächen oder Interviews gibt es sich sympathisch, eloquent. Doch bleibt Karaman auch? Ein Angebot zur vorzeitigen Vertragsverlängerung hat er bisher nicht angenommen. Geraerts nimmt es locker, sagt über den hypothetischen Fall, dass der von ihm bestimmte Kapitän geht: „Wenn der Kapitän nicht bleibt, bestimme ich eben einen anderen Spieler.“ Wahrscheinlichkeit: 50 Prozent

Schalke: Kenan Karaman in der Favoritenrolle

Paul Seguin: In Schalkes Kader ist er DIE Vertrauensperson für Geraerts, sein Schlüsselspieler auf dem Feld, sein erster Ansprechpartner in der Kabine, wenn es um taktische Fragen geht. Er wäre der natürliche Kandidat, wenn es allein darum ginge, den verlängerten Arm des Trainers zum Kapitän zu machen. Allerdings mag Seguin keine öffentlichen Auftritte, gibt ungern Interviews. Das gehört auch zu den Aufgaben eines Kapitäns, gerade wenn es nicht so läuft. Wahrscheinlichkeit: 20 Prozent

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Tomas Kalas: Erfahren, hat viel erlebt in seiner Karriere, lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen - und war bereits in seiner Zeit bei Bristol City Kapitän. Ist aber in der Kabine kein Lautsprecher. Wahrscheinlichkeit: 15 Prozent

Schalke-Kapitän: Schallenberg und Kaminski mit geringen Chancen

Ron Schallenberg: Schon vor einem Jahr galt er als Geheimtipp, da er bei seinem Ex-Klub SC Paderborn schon in jungen Jahren die Binde tragen durfte. Doch in seinem ersten Halbjahr auf Schalke ging er mit unter, kam überhaupt nicht klar. Erst in der Rückrunde stabilisierte er sich, nahm mehrere Rollen auf dem Platz ein, wurde in der Kabine lauter. Wahrscheinlichkeit: 10 Prozent

Marcin Kaminski: Er war Teroddes Vertreter, trug oft die Binde in der vergangenen Saison. Geraerts schätzt ihn, vor allem für solide Leistungen im Saisonendspurt. Da er von vielen Fans kritisch gesehen wird und seine Zeit in spätestens einem Jahr, wenn sein Vertrag ausläuft, enden dürfte, ist seine Berufung eher umwahrscheinlich. Wahrscheinlichkeit: 5 Prozent

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