Gelsenkirchen. Schalke-Trainer Karel Geraerts separiert zwei unerwünschte Spieler. Das ist feige. Denn S04 misst mit zweierlei Maß. Ein Kommentar.

Eine Aufbruchstimmung sollte vom ersten Training des FC Schalke 04 ausgehen. Dass viele neue Spieler für frischen Wind sorgen, dass der Mief der verkorksten Saison 2023/2024 verzogen ist. Und dann das: Weitgehend drehten Timo Baumgartl und Dominick Drexler allein ihre Runden auf einem Nebenplatz, dürfen nicht einmal mehr das Profileistungszentrum betreten. Dieser Umgang ist unwürdig, ein Trauerspiel - und komplett vermeidbar.

Schalke misst mit zweierlei Maß

Denn die Schalker messen mit zweierlei Maß: Auch Henning Matriciani, Tobias Mohr, Leo Greiml und Sebastian Polter sollen gehen - sie dürfen die Kabine aber weiter betreten, am Mannschaftstraining teilnehmen. Schlimmer kann ein Verein zwei Spieler nicht demütigen.

Und tschüss: Schalke will Dominick Drexler und Timo Baumgartl loswerden.
Und tschüss: Schalke will Dominick Drexler und Timo Baumgartl loswerden. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Die offizielle Begründung dieser Separierung, fast wortgleich von allen Bossen so formuliert, klingt konstruiert - und das nicht besonders kreativ. Drexler und Baumgartl seien ja im Gegensatz zu den anderen in der Endphase der vergangenen Saison bei der U23 gewesen, hätten zum Klassenerhalt nichts beigetragen. Stimmt, aber das war Sebastian Polter auch nicht. Er spielte auf Leihbasis bei Darmstadt 98. Und auch Leo Greiml trug keine Sekunde zum Klassenerhalt bei - wegen einer Verletzung.

Es gibt, und intern weiß das jeder, persönliche Differenzen zwischen Geraerts und den beiden Unerwünschten. Dagegen ist nichts einzuwenden. Welche Gründe es auch immer gibt, dass sich ein Chef mit einem Angestellten nicht versteht und ihn meidet, gibt es in jedem Berufszweig.

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Daraus aber so ein Geheimnis zu machen? Das ist feige. Zu suggerieren, es sei in beiden Fällen mehr vorgefallen als veröffentlicht wurde, ist unangebracht. Was denn exakt?

Und auch mit Blick auf die Zukunft ist die Vorgehensweise nicht hilfreich. Drexler und Baumgartl werden mit dieser Art des Trainings nicht nur diffamiert, sondern auch nicht fit genug sein, um schnell einen neuen Profiverein zu finden.

Schalke: Degradierung erschwert die Vereinssuche

Es wäre für alle Seiten ein Gewinn gewesen, die Beiden ins reguläre Training aufzunehmen: Schalke hätte mehr Qualität - der Kader ist schließlich noch nicht komplett. Drexler und Baumgartl könnten bei der Vereinssuche ein gutes Niveau erreichen. So weiß jeder interessierte Verein: Die sind nicht fit und waren zuletzt unerwünscht.

Und es gibt eine vermeidbare Diskussion. Und das am ersten Tag der Vorbereitung.

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