Gelsenkirchen. Beim 1:0 gegen Braunschweig kehrte Marcin Kaminski in die Schalke-Startelf zurück. Danach äußerte er sich zur Kritik aus Fankreisen.

Im Sommer 2023 sah für Marcin Kaminski alles noch wunderbar aus. Nach dem Bundesliga-Abstieg war er beim FC Schalke 04 wieder gefragt, wurde vom damaligen Trainer Thomas Reis sogar zum Vize-Kapitän ernannt. Oft trug er die Binde, wenn Simon Terodde nur auf der Bank saß. Doch rund ein halbes Jahr später hatten viele Anhänger den Innenverteidiger als einen der Schuldigen für den sportlichen Absturz ausgemacht. Nach dem 1:0 (0:0)-Zittersieg gegen Eintracht Braunschweig am Samstag sprach Kaminski über seine Situation - und was ihm gar nicht gefiel.

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Das 1:4 in Kaiserslautern hatte Kaminski wegen einer Gelb-Sperre verpasst, davor hatte er in allen 20 Pflichtspielen von der ersten bis zur letzten Sekunde auf dem Platz gestanden. Er gehörte zur schlechtesten Deckung der Zweiten Liga, die in 19 Spielen 41 Gegentore kassiert hatte. Dennoch kehrte er gegen Braunschweig zurück und bildete mit Tomas Kalas das Duo im Abwehrzentrum. „Ich hatte mit dem Trainer ein Einzelgespräch. Er hat nicht gesagt, dass ich automatisch spiele, aber er hat gesagt, dass er mir vertraut, dass ich für ihn wichtig bin. Das hilft mir, wenn ich weiß, dass jemand hinter mir steht und ich der Mannschaft helfen kann“, sagte Kaminski.

Von der Kritik - die Fans warfen ihm in der Vergangenheit fehlende Geschwindigkeit und eine zu hohe Zahl an individuellen Fehlern vor - habe er wenig mitbekommen, sagte er. „Als ich jünger war, habe ich sehr viel gelesen. Aber jetzt bin ich weit weg davon. Ich weiß, dass am Ende wichtig ist, was ich denke, was die Mannschaft denkt, was der Trainer denkt“, sagte er.

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Eins aber störte ihn doch. Vor dem Kaiserslautern-Spiel hatte Bild „steile Thesen“ formuliert. Eine davon: Kaminski würde nie wieder spielen, damit sich sein Vertrag nicht automatisch verlängert. Denn wenn Kaminski eine bestimmte Anzahl an Spielen erreicht, bleibt er ein weiteres Jahr ein Schalker. Dieser Artikel wurde in Kaminskis Heimat Polen aufgegriffen. „Das hat mich richtig genervt“, sagte Kaminski und ergänzte: „Das war ein großes Thema in Polen. Ich weiß nicht, wie viele Leute mich danach gefragt haben - ich wusste zuerst gar nicht, was los ist. Das betrifft meine Familie, meine Freunde, und das ist scheiße, wenn jemand schreibt, dass ich nie wieder für Schalke spiele.“

Schalke-Verteidiger Kaminski: „Druck ist hier normal“

Nun bleibt er erst einmal im Team. Am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) tritt Schalke bei Holstein Kiel an. „Der Trainer hat uns mitgegeben, dass wir weiter so leidenschaftlich spielen müssen. Nach dem 1:0 sind wir viel hinterher gelaufen, aber die Braunschweiger hatten keine große Chance mehr. Wir haben gut verteidigt“, erzählte Kaminski. Mit dem Druck, sagte der Innenverteidiger, habe er gut umgehen können. „Druck“, erklärte er, „ist hier normal.“

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