Gelsenkirchen. Schalke 04 plant die Zweitliga-Saison. Trainer Thomas Reis lobt einen Innenverteidiger, der bisher keine Rolle bei den Profis gespielt hatte.

Mit einer Mischung aus erfahrenen Spielern und "jungem Gemüse", so wie er das nennt, will Trainer Thomas Reis vom FC Schalke 04 den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga schaffen. Doch welche jungen Spieler könnten zu einer Überraschung werden? Reis nennt einen jungen Innenverteidiger: Ibrahima Cissé. Der 22-Jährige spielte bei den Schalke-Profis in der Bundesliga keine Rolle, kam aber 15-mal in der U23 (Regionalliga West) zum Einsatz (fünf Tore, eine Vorlage).

Wird von Schalke-Trainer Thomas Reis geschätzt: Ibrahima Cissé.
Wird von Schalke-Trainer Thomas Reis geschätzt: Ibrahima Cissé. © Thorsten Tillmann / FUNKE Foto Services

Schalke: Ibrahima Cissé mit vielen Stärken

"Ich bleibe dabei, dass Ibra ein großes Talent ist. Ich lehne mich weit aus dem Fenster und sage: Für mich hat er die besten Voraussetzungen von allen", erklärte Trainer Thomas Reis. Cissés Stärken seien vielfältig: Er ist körperlich stark, misst 1,96 Meter. Zudem zeichnet ihn eine große Geschwindigkeit aus, er ist torgefährlich. Er traf nicht nur fünfmal für die U23, sondern auch für die Profis im Testspiel beim Drittligisten VfL Osnabrück (zum 2:2).

Doch warum kam Cissé bisher nicht bei den Profis zum Zug? Reis übte da Selbstkritik: "Ich ärgere mich selbst, dass ich ihn noch nicht hinbekommen habe. Würdest du das hinbekommen, hättest du einen Spieler, den du entwickeln kannst, der uns gut zu Gesicht stehen würde." Der Knackpunkt: "Er muss den inneren Schweinehund überwinden."

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Das heißt: Cissé fehlt noch ein wenig die professionelle Einstellung. Reis vergleicht ihn mit Nationalspieler Armel Bella-Kotchap, den er beim VfL Bochum trainierte, als dieser 18 Jahre alt geworden war. Auch Bella-Kotchap hatte sich einige Disziplinlosigkeiten geleistet.

Schalke: Leihgeschäft bei Ibrahima Cissé denkbar

Doch kann es Cissé wirklich in Schalkes Zweitliga-Kader schaffen? Weite Teile der Vorbereitung wird er verpassen, da er mit Mali an der U23-Afrika-Meisterschaft in Marokko teilnimmt. Gruppengegner sind Gabun (25. Juni), Ägypten (28. Juni) und Niger (1. Juli). Was danach passiert? Alles ist denkbar: Dass er eine Stütze im Aufstiegskampf wird wie vor drei Jahren Bella-Kotchap in Bochum - aber auch, dass er verliehen wird. "Wenn wir zwei Innenverteidiger holen, wäre es vielleicht besser, ihm woanders Spielpraxis zu geben. Deshalb muss man abwarten, wie der Kader aussieht."