München. Marius Bülter wird Schalke im wichtigen Spiel gegen Eintracht Frankfurt fehlen. Er spielte trotz Gelb-Gefahr. Thomas Reis rechtfertigt sich.
Der FC Schalke 04 erlebte bei Bundesliga-Spitzenreiter FC Bayern München eine erste Halbzeit, wie sie zu erwarten war: Die Münchener, die um die Titelverteidigung kämpfen müssen, führten früh mit 2:0 durch Tore von Thomas Müller und Joshua Kimmich. Am Ende gab es eine heftige 0:6-Klatsche beim Rekordmeister, ein Rückschlag für Schalke im Abstiegskampf.
FC Bayern gegen Schalke: Der Live-Ticker zum Spiel
Doch als wäre das nicht Dämpfer genug, kam es für Schalke 04 kurz darauf richtig bitter: Marius Bülter sah nach einem klaren Foul die Gelbe Karte. Der Angreifer unterlief einen Steilpass der Bayern und riss Noussair Mazraoui um - die Gelbe Karte war eindeutig und berechtigt. "Ich weiß nicht, was er da hinten macht", sagte Sky-Experte Dietmar Hamann. Eine Defensivaktion so weit hinten im Feld hätte nicht sein müssen. "Sehr, sehr schlechte News für die Fans uns Schalke 04.
Schalke-Trainer Reis setzte trotz Gelb-Gefahr auf Bülter
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Warum ist sie für Schalke so folgenreich? Es war die fünfte Gelbe für den 30-Jährigen, er ist damit im nächsten Spiel gesperrt. Unglücklicherweise handelt es sich dabei um das wichtige Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) - jene Partie, die im schweren Restprogramm der gegen den Abstieg strampelnden Schalker als Schlüsselspiel auserkoren wurde. Dort müssen die Schalker nun auf einen ihrer besten und treffsichersten Spieler verzichten. Zuletzt hatte Bülter mit seinem Elfmetertreffer in der 12. Minute der Nachspielzeit den Sieg über Mainz 05 besorgt - und damit neuen Mut bei dem Abstiegskandidaten entfacht.
Schalke-Trainer Thomas Reis kämpferisch: "Das war richtig"
Schalke-Trainer Thomas Reis rechtfertigte seine Entscheidung, Bülter trotz der Vorbelastung spielen zu lassen, nach dem 0:6-Debakel in München. "Für Tim Skarke sind 90 Minuten noch schwierig. Ich wollte unseren besten Schützen gern auf dem Platz haben – trotz des Risikos. Das war richtig – doch jetzt hat er die Karte gesehen und nächste Woche wird ein anderer spielen", sagte er. Reis gab sich mit Blick auf das Frankfurt-Spiel kämpferisch: "Es hat die Mannschaft immer ausgezeichnet, dass sie auf Rückschläge reagiert, auch wenn es jetzt unser bester Torschütze ist, der fehlt. Samstag werde ich elf Spieler finden, die alles dafür tun, um Eintracht Frankfurt zu schlagen."
Ähnlich sieht es Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel. Der gab zu Protokoll: "Es ist blöd, niemand will lieber ohne Bülter spielen. Aber in der Kaderplanung haben wir im Winter reagiert und ich bin total happy, dass Tim heute wieder seine Meter machen konnte. Gejammert wird sowieso nicht. Die Gruppe ist groß genug. So haben wir Marius auf jeden Fall im letzten Spiel dabei."
Trainer Thomas Reis hätte aus taktischen Gründen Bülter in München, wo Schalke klarer Außenseiter war, schonen können, um zu verhindern, dass er Gelb sieht. Doch Reis betonte unmittelbar vor der Partie, dass Bülter vielleicht schlau genug sei, "keine Gelbe Karte zu ziehen - und wenn doch spielt nächste Woche eben ein anderer". Schon am Donnerstag hatte er bei der Pressekonferenz betont: „Wir werden schauen, dass wir die beste Mannschaft aufstellen. Es kann sein, dass der ein oder andere, der vorbelastet ist, vielleicht nicht spielt. Aber das wäre dann nicht nur aufgrund der vierten Gelben Karte, sondern auch wegen taktischer Gründe.“
Die lockere Einstellung des Trainers wurde nicht belohnt: Bülter wird den Schalkern fehlen.
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