Schalke-Profi Tom Krauß formuliert vor dem Spiel gegen den FC Bayern ehrgeizige Ziele. Anders geht es auch nicht. Ein Kommentar.
Man könnte den jungen Mann für vermessen halten: Tom Krauß tritt am Wochenende mit dem FC Schalke 04 beim FC Bayern an und peilt dort tatsächlich einen Punktgewinn an. Dabei weiß auf Schalke eigentlich kaum noch jemand, wie sich ein Erfolgserlebnis gegen den FC Bayern anfühlt. 2011, im DFB-Pokal-Halbfinale, gelang der letzte Sieg der Gelsenkirchener gegen die Münchener, von Februar 2017 datiert der letzte Punktgewinn. Die Bilanz in den elf Spielen seitdem lautet: 11 Niederlagen, 2:36 Tore. Eine Bilanz des Schreckens und auch die aktuelle Ausgangslage spricht nicht für Schalke, ob man nun auf die Tabelle oder das Personal guckt.
Schalke: Ambitionen sind richtig
Und doch ist es aus Schalker Sicht natürlich vollkommen richtig, ambitioniert in München aufzutreten – oder zumindest nicht zu demütig. Was soll ein Leistungssportler wie Tom Krauß denn sonst sagen? In München holen wir eh nichts und ich wäre schon froh, nicht allzu schlimm zerlegt zu werden? Wer mit einer solchen Haltung anreist, erntet Ergebnisse wie beim letzten Schalker Auftritt in München, als am Ende ein in der Höhe absolut verdientes 0:8-Debakel stand. Das weiß man nicht nur in Gelsenkirchen, das hat auch Borussia Dortmund in den vergangenen Jahren immer wieder erlebt.
Mut wird oft belohnt
Dass es auch anders geht, wurde in der laufenden Saison schon mehrfach bewiesen: Kellerkind TSG Hoffenheim etwa holte mit mutigem Fußball einen Punkt in München, der SC Freiburg gewann dort das DFB-Pokal-Viertelfinale. Natürlich, die Chancen auf Erfolge in München bleiben gering, aber sie sinken auf Null, wenn man erst gar nicht dran glaubt und mutlos auftritt. Gut und richtig also, dass sich Tom Krauß verbal etwas zutraut – er wird es allerdings auf dem Platz mit Taten untermauern müssen.