Potsdam. Der Titel war zum Greifen nahe: Doch am Ende eines intensiven DFB-Pokalfinales der A-Junioren unterliegt Schalke 04 dem 1. FC Köln mit 3:4.

Die U19 des FC Schalke 04, der älteste Nachwuchs aus der Knappenschmiede, war dran am dritten königsblauen Sieg des U19-DFB-Pokals. Ganz dicht dran. Doch in einem packenden Finale verlor das Team um Trainer Norbert Elgert mit 3:4 (1:2, 3:3) nach Verlängerung gegen den 1. FC Köln.

Vor 3117 Zuschauern lagen die Schalker 0:2 zurück, glichen aus und führten in einer von beiden Seiten starken zweiten Halbzeit mit 3:2. Doch die Kölner glichen aus, und Damion Downs gelang in der 109. Spielminute der entscheidende Treffer für den 1. FC.

Schalker spüren den Finaldruck gegen Köln

Druck war schon am Vorabend auf dem königsblauen Profi-Kessel gewesen, nachdem der VfL Bochum gepunktet und der VfB Stuttgart gewonnen hatte – die Profis erwiesen sich aber als standhaft, holten mit dem 2:1 gegen Werder Bremen einmal tief Luft im Abstiegskampf.

Die U19 des FC Schalke 04 spürte am Morgen danach ebenso wie der älteste Nachwuchs des 1. FC Köln den Finaldruck im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion.

Schalker Junioren zeigen Mischung aus Entschlossenheit und Lockerheit

„Wir gehen mit einer großen Überzeugung und dem Glauben ins Spiel, dass wir richtig gut sind und dass wir auch die nötige Lockerheit auf den Platz bringen – das wird ganz entscheidend sein“, hatte Trainer Norbert Elgert vor dem Spiel gesagt.

Diese Mischung aus Entschlossenheit und Lockerheit zeigten die Schalker U19-Spieler schon mal beim Aufwärmen, als sie einmal kurz, aber energisch hinüber zu den blau-weißen Anhängern auf der Tribüne applaudierten – der Rest bis 11 Uhr war aber volle Konzentration auf das DFB-Pokalfinale, das sechste einer Schalker-Jugendmannschaft.

Topp taucht gefährlich im Kölner Strafraum auf

In den Interviews direkt vor der Partie erklärte U19-Nationaltrainer Guido Streichsbier: „Schalke wird schnell das Mittelfeld überbrücken, um die Wucht von Keke Topp mit ins Spiel zu bringen.“

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Und Schalkes Nummer neun war auch der erste Spieler dieses Finalmorgens, der gefährlich im gegnerischen Strafraum auftauchte. Aber die Kölner bekamen im Sechzehner noch einen Fuß an den Ball und klärten, bevor Topp abschließen konnte (2.).

Schalke dominiert - doch plötzlich steht es 2:0 für Köln

Schalke gehörte die Anfangsphase, aber zumindest eine halbe Stunde lang sollte Kölns U19-Trainer Stefan Ruthenbeck recht behalten – der glaubte vor diesem Finale nicht daran, dass es viele Torchancen geben werde.

Die größte hatte in der 19. Minute Erik Lanfer, dem die Kölner den Ball in den Lauf klärten. Der Schalker zog direkt ab, der Schuss krachte an die Latte. Schalke setzte nach. Kurz darauf schnitt Keke Topps Pass links in den Strafraum durch die Abwehr der Rot-Weißen, wieder zog Erik Lanfer ab, aber Kölns Torhüter Alessandro Blazic stand richtig.

Umkämpftes U19-Pokalfinale: Kölns Elias Bakatukanda (l.) und Schalkes Kelsey Meisel im Zweikampf.
Umkämpftes U19-Pokalfinale: Kölns Elias Bakatukanda (l.) und Schalkes Kelsey Meisel im Zweikampf.

Nach 32 Minuten aber war es Zeit für „Kölle alaaf“, völlig überraschend zu diesem Zeitpunkt. Meiko Wäschenbach zog über die rechte Seite ab, der lange Ball senkte sich in den Winkel zur Kölner Führung. Dieses 0:1 hatten die Schalker noch gar nicht verdaut, da startete Schalkes Emmanuel Gyamfi ein Dribbling im eigenen Strafraum. Den Ball holten ihm die Kölner vom Fuß, Damion Downs schoss unten rechts ins lange Eck zum 2:0 des 1. FC (36.).

Aber die bis dahin überlegene Mannschaft antwortete schnell. Sechs Minuten später stand Niklas Barthel nach einer Ecke richtig, traf durch mehrere Kölner Abwehrbeine und an Torhüter Alessandro Blazic vorbei zum Schalker 1:2 (42.). Schalke drehte kurz vor der Pause noch mal auf, mit einem Kopfball von Gyamfi, einem Schlenzer von Kelsey Meisel und einem Schuss von Erik Lanfer, aber es blieb bei der Kölner Führung zur Pause.

Emmanuel Gyamfi gab Schalkes Offensivstartschuss nach der Pause ab, den Ball krallte Blazic aus dem Winkel. Aber kurz darauf (49.), hatten sich die Schalker durchgespielt, und Keke Topp blieb eiskalt im Kölner Sechzehner, verwandelte zum 2:2-Ausgleich der Schalker.

Meisel trifft für Schalke zur 3:2-Führung

S04 drängelte weiter, mit einem Kopfball von Yannick Tonye, den ein Kölner Abwehrbein blockte - den Nachschuss setzte Niklas Barthel knapp drüber.

Aber Königsblau war reif für Treffer Nummer drei. Der nach der Pause starke Tonye kurvte durch die Mitte, legte ab auf links zu Kelsey Meisel: Schalkes Nummer zehn trat kurz an, zog gedankenschnell ab zur Führung: 3:2 (59.). Aber auch Köln blieb im Schlagabtausch-Modus. Sechs Minuten später köpfte der eben erst eingewechselte Arda Süne zum 3:3 ein.

Das Spiel zwischen Schalke und Köln wird hitziger

Das Spiel wurde hitziger – Kelsey Meisel und Kölns Emin Kujovic gerieten aneinander, das Kurz-Gerangel löste Schiedsrichter Kristjan Rajkovski mit jeweils Gelb gegen den Schalker und den Kölner auf.

Zeit für die Crunchtime der regulären Spielzeit, aber nun blieb es, von einem Schalker Vorstoß durch Taylan Bulut abgesehen, vor beiden Toren erst einmal wieder ruhiger. Erst nach einem Eckball von Erik Lanfer wurde es wieder gefährlich, Schalkes Mattes Hansen verlängerte den Ball mit dem Hinterkopf, aber der senkte sich auf die Torlatte.

Schalke kann zweiten Treffer von Downs nicht verhindern

Vier Minuten Nachspielzeit, Gewühl im Schalker Strafraum nach einem Freistoß, aber es ging in zweimal 15 Minuten Verlängerung. In der 99. Spielminute spurtete der eingewechselte Semin Kojic durch, gab scharf herein – der Ball landete bei Ngufur Anubodem, dessen Schuss Köln-Keeper Blazic abwehrte – und der Schlussmann behielt kurz darauf noch einmal die Übersicht.

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Drei Minuten waren in der zweiten Halbzeit der Verlängerung gespielt, da schob sich wieder Köln dicht heran an den DFB-Pokalsieg 2023. Die Flanke über links konnten die Schalker nicht verhindern, und Damion Downs machte seinen zweiten Treffer zum Kölner 4:3 (109.). Der Rest der Partie gehörte den anrennenden Schalkern – und der Kölner Defensive. Der U19-Pokalsieger 2023 jubelte in Rot-Weiß.

FC Schalke 04 – 1. FC Köln 3:4 (1:2, 3:3) n.V.

Tore: 0:1 Wäschenbach (32.), 0:2 Downs (36.), 1:2 Bathel (42.), 2:2 Topp (49.), 3:2 Meisel (59.), 3:3 (65.) Süne, 3:4 (108.) Downs (109. Telle).

Schalke: Yusufu; Hansen, Barthel, Bulut - Anubodem, Lanfer, Hadzha (111, Buczkowski), Gyamfi (73. Becker) – Tonye (69. Ouedraogo), Meisel (95. Kojic) - Topp.

Köln: Blazic; Toure (61. Krautkrämer), Bakatukanda, Monning, Wagner - Kujovic - Simnica, Wäschenbach, Finkgräfe (61. Süne) - Downs, Diehl (90.+1 Borie).

Schiedsrichter: Kristjan Rajkovski

Zuschauer: 3117

Das U19-Pokalfinale zwischen Schalke 04 und dem 1. FC Köln zum Nachlesen im Live-Ticker:

Schalke - Köln