Gelsenkirchen. . Gladbach, Mainz und Frankfurt sollen Interesse an Mittelfeldspieler Tom Krauß haben. Wo Schalkes Chancen liegen, dass er bei S04 bleibt.

Der Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga hat bei Schalke 04 Spuren hinterlassen. Viele Spieler der Königsblauen haben in den zurückliegenden Monaten Blessuren davongetragen. Bei Tom Krauß sind sie unübersehbar. Im Gesicht des 21-Jährigen sind noch immer die Folgen eines üblen Gesichtstritttreffers zu sehen. Im Auswärtsspiel beim FC Augsburg (1:1) Mitte März bekam Krauß die Stollen seines Gegenspielers Ermedin Demirovic ins Gesicht – und obwohl der Schalker blutete und sein Gesicht anschwoll, spielte er die 90 Minuten noch zu Ende. Den Ruf des Vorzeige-Kämpfers trägt Krauß also nicht ganz zu Unrecht.

Bis Anfang April stand der U21-Nationalspieler in jedem Bundesligaspiel in der Schalker Startelf. Ex-Trainer Frank Kramer und Thomas Reis schätzen den einsatzfreudigen defensiven Mittelfeldspieler gleichermaßen. In seinem ersten Bundesliga-Jahr ist Krauß längst ein Schlüsselspieler bei den Königsblauen.

Schalke-Sechser Tom Krauß: Gestärkt zurück aus seiner Zwangspause

Doch im Verlauf der Rückrunde wirkte der gebürtige Leipziger zunehmend überspielt, weshalb ihn Reis gegen Hertha BSC (5:2) vor rund zwei Wochen erstmals auf die Bank setzte und nur ein Joker brachte. Weil er kurz nach seiner Einwechslung in der Schlussphase die fünfte Gelbe Karte sah, fehlte er zuletzt auch beim 0:4 in Freiburg. „Dass ich zuletzt nicht gespielt habe, kitzelt mich. Ich will immer spielen“, sagt Krauß ehrlich.

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Womöglich kam diese Pause für den Mittelfeldspieler aber gerade recht. Denn endlich konnte er mal durchschnaufen. Der 21-Jährige hat viele Spiele in den Knochen. Selbst in den Länderspielphasen war er mit der deutschen U21 in ganz Europa unterwegs. Zudem machten Krauß in den vergangenen Wochen immer wieder Probleme am Sprunggelenk zu schaffen. „Wir haben immer alles versucht, damit ich spielen kann“, erklärt der Schalker. „Nach dieser Pause kann ich jetzt gestärkt in die letzten fünf Spiele gehen.“

Tom Krauß: "Ich will mit Schalke die Klasse halten"

Schon am Samstag, im Heimspiel gegen Werder Bremen (18.30 Uhr/Sky), wird Tom Krauß wieder gefragt sein. Vieles spricht dafür, dass er Danny Latza in der Startelf ersetzen wird – und seine Lust auf Zweikämpfe dürfte den Schalkern guttun. Denn das kämpferische Element fehlte der Mannschaft beim desolaten Auftritt in Freiburg. Noch ein solches Spiel darf sich er Tabellensiebzehnte am Samstag nicht erlauben. Punkte gegen Werder sind Pflicht, wenn der Klassenerhalt weiter ein realistisches Ziel bleiben soll.

Dass Schalke in der Bundesliga fast schon mit dem Rücken zur Wand steht, bereitet Tom Krauß aktuell noch kein großes Kopfzerbrechen, wie er sagt. Statt zu klagen, gibt er sich kämpferisch: „Ich will mit Schalke die Klasse halten, es ist immer noch möglich. Wir wollen dieses Spiel gegen Bremen gewinnen und in der Tabelle klettern, schon um der Konkurrenz zu zeigen, dass wir da sind.“

Auf dem Rasen ein emotionaler Typ: Schalkes Mittelfeldspieler Tom Krauß.
Auf dem Rasen ein emotionaler Typ: Schalkes Mittelfeldspieler Tom Krauß. © dpa

Selbst das schwere Restprogramm in der Bundesliga lässt den 21-Jährigen kalt. „Ich fange jetzt nicht an, durchzurechnen, wie viele Punkte wir noch holen müssen“, erklärt Krauß. „Klar, wir spielen noch gegen gute Gegner, aber wir alle wissen, dass wir jetzt auch mal einen Top-Gegner schlagen müssen – wir brauchen diese Punkte nicht.“ Doch leicht dürfte das in den verbleibenden Spielen gegen Bremen, Mainz 05, den FC Bayern, Eintracht Frankfurt und RB Leipzig nicht werden – zumal nur zwei der verbleibenden fünf Partien in der heimischen Arena stattfinden.

Schalke: Gladbach, Mainz und Frankfurt wohl mit Interesse an Tom Krauß

Beschwören möchte es in Gelsenkirchen niemand, doch diese fünf Spiele könnten schon die letzten von Tom Krauß für Schalke 04 sein. Denn aktuell ist er nur von RB Leipzig ausgeliehen, die vertraglich vereinbarte Kaufverpflichtung greift nur für den Fall des Schalker Klassenerhalts.

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Schalke-Profi Tom Krauß bei Eintracht Frankfurt gehandelt

Sollte Schalke absteigen, würde er nach Leipzig zurückkehren – und von dort womöglich zu einem anderen Bundesligisten wechseln. Denn mit guten Leistungen hat er sich auf die Wunschlisten zahlreicher Klubs gespielt. Medienberichten zufolge solle Krauß ein Transfer-Kandidat bei Eintracht Frankfurt, Mainz 05 und Borussia Mönchengladbach. Doch davon will er aktuell nichts wissen. „Das interessiert mich alles nicht. Ich will die Klasse mit Schalke halten – dann habe ich hier Vertrag“, sagt der Mittelfeldspieler über seine unklare Zukunft. „Ich konzentriere mich voll auf Schalke.“