Gelsenkirchen. . In Freiburg spielte Schalke desolat – selbst die Mentalität des Teams stimmte nicht mehr. Karaman gibt zu: „Wir haben uns komplett gehen lassen.“

Auch zwei Tage danach ist die 0:4-Klatsche beim SC Freiburg auf Schalke noch nicht vergessen – denn obwohl die Gelsenkirchener im Breisgau ohnehin nur Außenseiterchancen auf den Sieg hatten, war das Ergebnis ein echter Stimmungskiller. All die Euphorie, die nach dem 5:2-Sieg im Heimspiel gegen Hertha BSC aufgekommen ist, ist verschwunden. Die Angst vor dem Abstieg ist größer denn je.

Denn Schalke 04 gehen die Spiele aus. Bei noch fünf ausstehenden Partien liegt S04 in der Bundesliga weiter auf Rang 17, einen Punkt hinter dem Relegationsplatz, den aktuell der VfB Stuttgart innehat. Sorge macht neben dem schweren Restprogramm mit Werder Bremen (Rang zwölf), Mainz 05 (Rang sieben), Bayern München (Rang zwei), Eintracht Frankfurt (Rang neun) und RB Leipzig (Rang fünf) auch die Art und Weise, wie sich Schalke in Freiburg präsentierte.

Schalke fehlte in Freiburg die Gier und die Einsatzbereitschaft

Ähnlich wie schon bei der vorangegangenen Auswärtsniederlage in Hoffenheim (0:2) war von Schalker Gier und Einsatzbereitschaft nichts zu sehen. Für das Spiel unter Thomas Reis ist es essenziell, dass die Profis in Königsblau aggressiv agieren und in den Zweikämpfen präsent sind – doch das war in den zurückliegenden beiden Auswärtsspielen nicht im Ansatz der Fall.

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In der Schlussphase ist Schalke im Breisgau sogar regelrecht auseinandergefallen. „In den letzten zehn bis 15 Minuten haben wir uns komplett gehen lassen“, gab Offensivspieler Kenan Karaman zu. Denn in dieser Phase funktionierte bei Schalke gar nichts mehr. Einzig Torwart Alexander Schwolow verhinderte eine noch höhere Niederlage. „So etwas darf uns einfach nicht passieren. Wir müssen bis zum Schluss versuchen, zumindest weitere Gegentore zu verhindern, denn im Endeffekt ist auch die Tordifferenz noch entscheidend“, erklärte Karaman – und spricht damit einen wichtigen Punkt an. Denn auch das Torverhältnis darf im so engen Abstiegskampf der Bundesliga nicht vergessen werden.

Schalkes Kenan Karaman (links) im Zweikampf mit Christian Günter vom SC Freiburg.
Schalkes Kenan Karaman (links) im Zweikampf mit Christian Günter vom SC Freiburg. © getty Images

Torverhältnis spricht aktuell nicht für Schalke 04

Durch das 0:4 in Freiburg steht Schalke nun bei -30 Toren (24 Punkte, Rang 17). Nur der VfL Bochum hat mit -34 Toren (27 Punkte, Rang 15) aktuell ein schlechteres Torverhältnis. Schalkes direkte Tabellennachbarn Hertha BSC (22 Punkte, Rang 18, -24 Tore) und der VfB Stuttgart (25 Punkte, Rang 16, -15 Tore) haben in dieser Statistik aktuell die Nase vorn.

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Trotz dieser schlechten Aussichten versucht Kenan Karaman positiv auf das kommende Spiel gegen Werder Bremen am Samstag (18.30 Uhr/Sky) zu blicken: „Wir dürfen jetzt nicht in Trauer verfallen. Gegen Werder spielen wir vor unseren eigenen Fans, da müssen wir definitiv drei Punkte holen.“ Helfen sollen bei diesem Vorhaben die Erfahrungen der vergangenen Monate: „Wir haben schon viele Rückschläge erlitten und kennen solche Situationen“, sagte Karaman. „Und wir wissen, dass wir den Schalter umlegen können.“