Freiburg. 0:4 beim SC Freiburg - mit so einer deutlichen Niederlage hatte beim FC Schalke 04 keiner gerechnet. Sie wirft Fragen auf. Ein Kommentar.
Viele Lieder wurden über den FC Schalke 04 verfasst - und eins beschreibt die Situation der Königsblauen aktuell besonders gut: "Berg und Tal mit S04". Darin heißt es: "Mal ganz oben, mal tief unten, mancher Spieltag wird zur Qual. Manchmal feiern, manchmal leiden, Schalker haben keine Wahl." Ja, Schalke hat zwei Gesichter - doch so rockig das sich im Lied auch anhört: Bleibt es bis zum Saisonende dabei, steigt Schalke ab.
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Das Sieger-Gesicht zeigten die Königsblauen in den acht Spielen ohne Niederlage nach der Winterpause. Oder beim furiosen 5:2-Erfolg über Hertha BSC vor einer Woche. Doch das andere, traurige Verlierer-Gesicht setzten die Schalker am Sonntagnachmittag in Freiburg auf. 0:4, was für eine Rumms-Klatsche! Wie selbst die Schalker Spieler und Trainer Thomas Reis betonten, hätte Freiburg noch viel, viel höher gewinnen können. Es ist nicht die erste hohe Niederlage der Saison: Es gab jeweils ein 1:6 gegen Union Berlin und RB Leipzig, ein 1:5 im DFB-Pokal bei der TSG Hoffenheim und eine böse 0:4-Klatsche bei Bayer Leverkusen.
Es gibt nach dem Spiel in Freiburg vieles, das sehr bedenklich stimmt. Obwohl Schalke durch die Niederlagen der Konkurrenten im Abstiegskampf auf Platz 15 hätte klettern können, verloren sie die meisten wichtigen Zweikämpfe. Nur selten setzten die Profis das um, was Trainer Reis ihnen mit auf den Weg gegeben hatte. Und in der Schlussphase, als alles schon gelaufen war, schenkten die Schalker das Spiel mit miserabler Körpersprache auch noch ab. Trainer Reis sprach von ein paar Chancen "zwischen der 88. und 91. Minute" - und Recht hatte er. Das ist fahrlässig, im Abstiegskampf kommt es auch auf die Tordifferenz an - gerade im Vergleich mit Hertha BSC und dem VfL Bochum.
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All diese Tatsachen sprechen nicht dafür, dass Schalke noch die Wende gelingen kann. Die Schalker abzuschreiben, wäre aber genauso falsch. Nur ein Punkt trennt S04 vom Relegationsplatz, drei Zähler vom rettenden Ufer. Das ist schnell aufgeholt. Und zeigen die Schalker am kommenden Samstag gegen Bremen wieder ihr Heimspiel-Sieger-Gesicht, ist es gar nicht unwahrscheinlich, dass es einen Sprung in der Tabelle gibt. In "Berg und Tal mit S04" heißt es dementsprechend: "Die Zuversicht ist riesengroß, drei Punkte müssen her, wir schreien uns das Stimmband wund, ruhig sein fällt uns schwer."
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Doch klar ist: Es reicht nicht, wenn Schalke nur noch einmal das Sieger-Gesicht zeigt. Rückschläge wie nun in Freiburg darf es nicht mehr viele geben.