Freiburg. In Freiburg ist Schalke 04 regelrecht untergegangen. Mit dem 0:4 war S04 sogar noch gut bedient. Kapitän Danny Latza übt deutliche Kritik.
Die 0:4-Niederlage in Freiburg hat den FC Schalke 04 bis in Mark getroffen. Groß waren vor dem Spiel die Hoffnungen der Königsblauen, dass sie die Ausrutscher der Konkurrenz nutzen und auf einen Nicht-Abstiegsplatz springen können – doch Schalke präsentierte sich im Breisgau desolat. „Die Konstellation muss uns eigentlich Auftrieb geben, uns hungriger machen, um von den Abstiegsrängen runterzukommen“, sagt Kapitän Danny Latza. „Aber das ist uns heute nicht gelungen. Das müssen wir klar analysieren.“
Schalke beim SC Freiburg chancenlos
In der Offensive hat sich S04 keine nennenswerte Torchance erspielt, von einem Rückenwind nach dem 5:2-Sieg gegen Hertha BSC in der Vorwoche war nichts zu sehen. „Wir haben viel zu viel hintenrum gespielt, zu wenige lange Bälle geschlagen, um Freiburg mal unter Druck zu setzen“, analysiert Latza. „Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt und wir hätten sogar noch das eine oder andere Gegentor mehr bekommen können.“
Einzig Torwart Alexander Schwolow hat ein echtes Schalker Debakel in Freiburg verhindert, denn im Spielverlauf vergab des SCF reihenweise Großchancen. Mehrfach hielt der Vertreter von Ralf Fährmann im Tor von S04 stark.
Schalke-Defensive in Freiburg überfordert
Doch warum kam Freiburg zu derart vielen Großchancen? Vor allem, weil die Verteidiger von Königsblau die variablen Ritsu Doan, Michael Gregoritsch, Lucas Höler und Vincenzo Grifo nicht in den Griff bekommen haben. Mit den vielen Positionswechsel in der Freiburger Offensive stellten sie die Schalker Manndeckung vor unlösbare Probleme. Für die Breisgauer boten sich immer wieder riesige Räume. „Wenn der Gegenspieler den Ball hat, muss er gestoppt werden, aber in den entscheidenden Aktionen waren wir heute nicht nah genug dran“, bringt es Latza auf den Punkt und ergänzt vielsagend: „Jeder muss sich selbst hinterfragen, ob er in den entscheidenden Zweikämpfen alles reingehauen hat.“
Trotz der Enttäuschung über den eigenen Auftritt will Danny Latza von einem K.o.-Schlag im Abstiegskampf noch nichts wissen. „Klar, wir haben heute einen Schlag kassiert, aber wir müssen standhaft bleiben“, erklärt der Kapitän. Schon am Samstag (18.30 Uhr/Sky) will der 33 Jahre alte Gelsenkirchener wieder mit den eigenen Fans feiern, wenn Werder Bremen in der Arena zu Gast ist.
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Schalke: Sieg gegen Werder Bremen ist Pflicht
Das Duell mit den Norddeutschen wird für Schalke bereits das vorletzte Heimspiel in der laufenden Bundesliga-Saison sein – und die vermeintlich leichteste Aufgabe im Restprogramm. Um weiter realistische Chancen auf den Klassenerhalt zu haben, ist ein Sieg am kommenden Samstag fast Pflicht – doch das ist eine Formulierung, die den Kapitän ärgert. „Bremen kann auch Fußball spielen“, meckert er. „Das ist keine Laufkundschaft. Es gibt in der Bundesliga keine Spiele, die wir mal eben mit 3:0 gewinnen.“