Gelsenkirchen. Beim bislang letzten Heimsieg des FC Schalke 04 über Bayer 04 Leverkusen hat Marco Höger 2013 getroffen. So blickt er auf das Spiel am Samstag.
Marco Höger hat die Szene noch genau vor Augen – obwohl sie schon fast zehn Jahre zurückliegt: „Die Freistoßflanke kam von Jefferson Farfán, und dann hab ich per Kopf getroffen“, erinnert sich der gebürtige Kölner: „So viele Tore hab ich im Schalke-Trikot ja nicht geschossen (sieben in 127 Pflichtspielen; die Redaktion) – da ist es doch klar, dass ich mich noch daran erinnern kann.“ Zumal Marco Högers Treffer vom 31. August 2013 in gewisser Weise historisch war: Der inzwischen 33-Jährige leitete den bislang letzten Heimsieg des FC Schalke 04gegen Bayer 04 Leverkusen ein. Den 2:0-Endstand besorgte Jefferson Farfán in der Schlussphase durch einen Foul-Elfmeter, den der Peruaner zuvor selbst herausgeholt hatte.
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„Die Ausgangslage war damals natürlich eine ganz andere als am kommenden Samstag“, sagt Marco Höger. „Während meiner Zeit auf Schalke hatten wir das klare Selbstverständnis, jeden Gegner zu Hause schlagen zu wollen – auch die traditionell sehr spielstarken Leverkusener. Damals haben wir ja eigentlich immer um die Champions-League-Plätze gespielt. Und wenn wir dieses Ziel mal nicht erreicht haben, ging’s halt in die Europa League.“
Marco Höger hat inzwischen ein künstliches Kreuzband
Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) geht es für die Knappen einzig um den Klassenerhalt – umso wichtiger wäre es, die quälend lange Heim-Durststrecke gegen die Werkself zu beenden. Marco Höger, seit 2021 beim Drittligisten SV Waldhof Mannheim unter Vertrag, glaubt fest an die Schalker Siegchance: „Es ist ja oft so, gerade in jüngerer Zeit, dass Mentalität über Qualität triumphiert. Wenn die Mannschaft weiter so auftritt wie zuletzt, ist auch auch gegen Leverkusen was drin“, glaubt „Högi“ und verrät erstaunliche Insider-Kenntnisse aus der Schalker Kabine: „Man spürt bei den Jungs sehr, sehr deutlich, dass die Euphorie wieder da ist.“
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Dazu muss man wissen: Marco Höger, der sich im Herbst einen Kreuzbandriss zuzog, arbeitet seit rund sieben Wochen im Medicos an seinem Comeback – nur einen Katzensprung von der aktuellen Schalker Truppe entfernt. „Ich trainiere täglich im Reha-Zentrum, aber zuletzt auch auf dem Kunstrasenplatz an der Geschäftsstelle, wo ich schon wieder leichte Zweikampfübungen bestreite“, verrät der Mann, der neuerdings ein künstliches Kreuzband hat.
Trotz all der Schufterei in den vergangenen Wochen fand Marco Höger zwischendurch auch mal Zeit für den einen oder anderen Kabinenbesuch bei Ralf Fährmann & Co. „Mit Ralle habe ich ja hier noch zusammengespielt“, erzählt der prominente Reha-Gast. „Simon Terodde und Dominick Drexler kenne ich aus gemeinsamen Tagen beim 1. FC Köln. Die Jungs wirken alle sehr positiv.“
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Aber nicht nur die Stimmung innerhalb der königsblauen Kabine sieht „Högi“ als Trumpf im Abstiegskampf. „Gerade in den verbleibenden Heimspielen, mit diesen Fans im Rücken, ist Schalke für die letzten Wochen wirklich sehr, sehr gut aufgestellt“, glaubt der „Derby-Höger“, der 2013 beim 2:1-Auswärtssieg in Dortmund zu den Torschützen zählte. Die Stimmung in der Veltins-Arena könne sogar ein fußballerisch hoch überlegenes Team wie die Leverkusener massiv beeindrucken. „So eine Wucht kennt man bei Bayer von den eigenen Heimspielen eher nicht“, weiß Marco Höger, der von der D- bis zur B-Jugend selbst vier Jahre für den Werksklub am Ball war.
Schalke-Fans, die aus Bremen kommen, singen im Zug „Derby-Höger“
Emotional verbunden ist er mit Bayer Leverkusen nicht mehr. „Ich bin ja von Haus aus Fan des 1. FC Köln“, sagt Marco Höger. Aus seiner Zuneigung zu Königsblau macht der volksnahe Fußballprofi dennoch kein Hehl: „Zu Schalke habe ich, ähnlich wie zum FC, eine sehr starke emotionale Verbindung.“
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Das beruht auf Gegenseitigkeit: Als Marco Höger am 23. April vergangenen Jahres mit dem SV Waldhof vom Auswärtsspiel aus Osnabrück heimkehrte, traf er unterwegs im Zug eine größere Gruppe S04-Fans, die am selben Tag das Zweitliga-Heimspiel gegen Werder Bremen (1:4) besucht hatte. Als sie den Publikumsliebling von einst erkannten, sangen sie ihm das altbekannte Ständchen: „Derby-Höger, Derby-Höger, hey, hey ...“
Am Samstag ist auch Marco Höger S04-Anhänger, zumindest ein Stück weit: „Ich wünsche Schalke wirklich von ganzem Herzen den Klassenerhalt, denn ich weiß ja, was der Verein den Menschen hier im Ruhrpott bedeutet. Ich muss mich nur unter den Patienten im Medicos umschauen. Hier wimmelt es nur so vor Königsblauen.“