Gelsenkirchen. Im Sommer 2023 gibt es bei Schalke 04 den nächsten Umbruch. Viele Leihspieler kehren zurück - und viele Verträge enden. Eine Übersicht.

Es ist ja im Profifußball üblich, vor dem letzten Heimspiel einer Saison Spielern, die den Klub verlassen, einen Blumenstrauß zu überreichen, manchmal gibt es dazu noch ein eingerahmtes Bild aus gemeinsamen Zeiten. Auf die Floristen in Gelsenkirchen wartet im Mai eine Menge Arbeit. Beim Bundesligisten FC Schalke 04 enden 15 Verträge.

Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel
Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel © dpa

Dass Timothée Kolodziejczak und Nassim Boujellab gehen, steht bereits fest. Auch weitere Abgänge sind schon jetzt absehbar. Steigt Schalke ab, erhöht sich diese Zahl noch mehr.

Die Schalke-Übersicht - Vertragsende im Juni 2023

Torhüter - Alexander Schwolow (ausgeliehen von Hertha BSC): Er ist nur noch Ersatz, konnte nicht überzeugen, eine Kaufoption gibt es nicht, sein Gehalt ist hoch. Wird gehen.

Torhüter - Michael Langer: Absolviert parallel zur Spielerlaufbahn schon ein Trainee-Programm, der 38-Jährige soll auch nach der Karriere auf Schalke bleiben. Eine weitere Verlängerung des Vertrages als vierter Torwart ist nicht ausgeschlossen, aber aktuell nicht wahrscheinlich.

Abwehr - Moritz Jenz (ausgeliehen vom FC Lorient): Klare Sache! Bleibt Schalke drin, muss er für vier Millionen Euro gekauft werden. Steigt Schalke ab, ist er weg.

Steigt Schalke 04 ab, ist Moritz Jenz nicht zu halten.
Steigt Schalke 04 ab, ist Moritz Jenz nicht zu halten. © firo

Abwehr - Sepp van den Berg (ausgeliehen vom FC Liverpool): Hatte viel Verletzungspech. Eine Kaufoption gibt es nicht, Rückkehr nach England wahrscheinlich.

Abwehr - Maya Yoshida: Bleibt Schalke drin, bleibt er ein weiteres Jahr. Wie Jenz ist er im Abstiegsfall weg.

Abwehr - Marcin Kaminski. In der Zweiten Liga Dauerbrenner, in der Bundesliga eine Randfigur, zudem lange verletzt. Er ist inzwischen 31 Jahre alt, dürfte gehen.

Abwehr - Timothée Kolodziejczak: Ist schon aussortiert, geht.

Abwehr - Jere Uronen (ausgeliehen von Stade Brest): Nach ordentlichem Beginn verletzte sich der Linksverteidiger, fehlt inzwischen seit vielen Wochen. Wurde in der Hierarchie von Henning Matriciani und Thomas Ouwejan überholt, die beide auch in der kommenden Saison unter Vertrag stehen. Zudem kehrt Kerim Calhanoglu nach einer Leihe zurück - und auch Tobias Mohr könnte links hinten aushelfen. Uronens Verbleib ist trotz Kaufoption schwer denkbar.

Mehr Schalke-News

Mittelfeld - Alex Kral (ausgeliehen von Spartak Moskau): Europaweit begehrter Mittelfeldspieler. Er fühlt sich sehr wohl auf Schalke. Dass er bleibt, ist aber nur realistisch, wenn S04 die Klasse hält und die Fifa zudem die Sonderregel für in Russland spielende ausländische Profis verlängert. Kral könnte dann ablösefrei gehen.

Mittelfeld - Eder Balanta (ausgeliehen vom FC Brügge): Enttäuschte bisher, bisher war er eher platzverweisgefährdeter Heißsporn als einsatzfreudige Verstärkung. Der Leihvertrag enthält keine Kaufoption. Es zeichnet sich stark ab, dass seine Schalke-Episode eine kurze bleibt.

Mittelfeld - Tom Krauß (ausgeliehen von RB Leipzig): Bleibt Schalke erstklassig, kommt er für drei Millionen Euro fix. Steigt Schalke ab, ist er weg.

Mittelfeld - Nassim Boujellab: Siehe Kolodziejczak. Ist bereits aussortiert. Geht.

Auch interessant

Mittelfeld - Tim Skarke (ausgeliehen von Union Berlin): Wegen einer Verletzung ist er aktuell zum Zuschauen verdammt. Sein Leihvertrag enthält eine Kaufoption, doch ob Schalke die zieht? Noch konnte er sich kaum zeigen.

Sturm - Michael Frey (ausgeliehen von Royal Antwerpen): Der 28-jährige Stürmer wartet nach zehn Spielen noch auf sein erstes Tor, offenbart technische Schwächen. Als Ackerer und guter Zweikämpfer ist er aktuell aber sehr wichtig für Schalke. Dass S04 zwei Millionen Euro für ihn bezahlt, ist aber wenig wahrscheinlich. Schon gar nicht, wenn S04 absteigt.

Auch interessant

Sturm - Simon Terodde: Der Aufstiegsheld (30 Saisontore) hat einen besonderen Platz in der Vereinsgeschichte, ist zudem beliebt bei allen im Klub. Doch für Romantik ist im Profigeschäft kein Platz. Bleibt Schalke drin, dürfte seine Zeit enden - in der Zweiten Liga wäre er hingegen eine brauchbare Alternative. Mit Vertragsgesprächen hat es Schalke aber nicht eilig.

Fazit: Im Sommer deutet sich erneut ein großer Umbruch an, da viele Spieler den Klub verlassen und die Zukunft etlicher Leihspieler noch offen ist.