Gelsenkirchen. Schalke 04 steht seit Wochen in der Defensive gut – und schießt inzwischen wieder Tore. Was hat Trainer Thomas Reis mit den Stürmern angestellt?

Es weniger Staunen als sein verschmitztes Lächeln, das Thomas Reis zeigt, wenn er darüber spricht, dass der FC Schalke 04 inzwischen sogar wieder selbst erfolgreich im Abschluss ist. Viermal 0:0 in Serie, dann dreimal zwei Tore gegen den VfB Stuttgart (2:1), den VfL Bochum (2:0) und am zurückliegenden Samstag im Revierderby gegen den BVB (2:2). „Wir sind froh, dass wir jetzt auch Tore schießen können“, sagt der S04-Trainer und grinst zufrieden.

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Wenn man sieht, dass knapp ein Drittel der insgesamt 20 bisher erzielten Tore an den vergangenen drei Wochenenden zustande kamen, lässt sich leicht erklären, warum Schalke im Abstiegskampf steckt.

Schalke 04 ist seit sieben Spielen ungeschlagen

Das 1:6-Debakel gegen RB Leipzig zum offiziellen Ende der Rückrunde Ende Januar hatte das Reis-Team als Tabellen-Schlusslicht sieben Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Elf Punkte kamen seitdem für Schalke hinzu, der seit sieben Spielen ins Tor zurückberufene Ralf Fährmann kassierte im Derby gegen Borussia Dortmund erst seinen zweiten und dritten Gegentreffer.

Dank der zuletzt gezeigten Effizienz vor dem gegnerischen Tor kann Schalke inzwischen sogar wieder Spiele gewinnen. Wie hat Reis das hinbekommen?

Marius Bülter lacht symbolisch für den FC Schalke 04 im Moment.
Marius Bülter lacht symbolisch für den FC Schalke 04 im Moment. © Getty

„Ich habe immer gesagt: Wenn du daran glaubst, wird irgendwann der Knoten platzen. Das ist uns gegen Stuttgart gelungen“, sagte der Schalke-Trainer. Natürlich kam wie bei der Führung in Bochum durch das Eigentor von VfL-Torhüter Manuel Riemann auch mal Glück hinzu, aber „Im Moment funktionieren einige Dinge“.

Marius Bülter schießt inzwischen sogar Traumtore für Schalke 04

Sagt Reis und erinnert sich zu gerne an den traumhaften Hackentreffer von Marius Bülter beim Sieg in Stuttgart. Dies „war auch ein bisschen bezeichnend“ für die Entwicklungen der letzten Wochen, denn: „Drei Wochen vorher hätte er sich wahrscheinlich den Knöchel gebrochen“, sagt Reis und lacht. Genannter Bülter sorgte auch am Derby-Samstag für das Tor zum zwischenzeitlichen 1:1. „Das schönste war es nicht“, sagte der S04-Stürmer zwar danach, „aber es ist ein schönes Gefühl, im Derby zu treffen. Es ist ein sehr besonderes Tor für mich.“

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Jedes Tor steigert das Selbstvertrauen, und wenn inzwischen der schon als Transfer-Flop abgespeicherte Kenan Karaman wie beim 2:2-Ausgleich gegen den BVB trifft, macht das Schalke 04 Mut für die nächste Aufgabe beim FC Augsburg am kommenden Samstag. „Wir versuchen weiter, Chancen und Tore zu kreieren. Wir haben da auf jeden Fall noch Bedarf“, sagt Thomas Reis. „Trotzdem müssen wir in der Defensive weiterhin wach sein, denn wir schießen nicht so viele Tore. Wenn die Defensive gut steht, hast du immer eine Möglichkeit zu punkten.“ Das ist Schalke 04 in den letzten Wochen zumindest gut gelungen.