Gelsenkirchen. Die Fans des FC Schalke 04 feierten das Derby-2:2 gegen Borussia Dortmund wie einen Sieg. Trainer Thomas Reis trat auf die Euphoriebremse.
Als Trainer Thomas Reis das Mikrofon ergriff, um über das intensive, emotionale, lautstarke 2:2 (0:1) seines FC Schalke 04 im Revierderby gegen Borussia Dortmund zu sprechen, verschlug es ihm fast die Sprache. Heiser war er nach einer Achterbahnfahrt, in der seine Mannschaft zweimal einen Rückstand gegen einen Titelkandidaten aufholte. Doch nachdem Reis seine Stimme wiedergefunden hatte, kamen keine Kampfansagen, nicht einmal ein Lob. "Über 90 Minuten hat man gemerkt, dass Dortmund uns spielerisch in einigen Belangen überlegen war", sagte Reis. Und ob in der Pressekonferenz oder vor sämtlichen TV-Kameras - er war sehr bemüht darum, auf die Euphoriebremse zu treten.
Schalke muss am Samstag zum FC Augsburg
"Wir behalten den Punkt sehr gern hier", sagte Reis und ergänzte: "Heute sind wir froh, aber wir müssen auf dem Boden der Tatsachen und demütig bleiben. Wir stehen immer noch auf einem Tabellenplatz, auf dem wir am Ende der Saison nicht stehen wollen. Am kommenden Wochenende steht wieder ein schweres Spiel an." Und das ist keins voller Emotionen wie noch vor einer Woche beim VfL Bochum (2:0) oder nun gegen Dortmund. Dann geht die Reise tief in den Süden zum FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr/Sky).
Dort müsse seine Mannschaft einiges besser machen als im Derby, vor allem in der ersten Halbzeit. Nach 45 Minuten lag Schalke mit 0:1 zurück, Reis bedankte sich bei Torwart Ralf Fährmann, der "uns im Spiel gehalten hat". Die BVB-Führung sei verdient gewesen. "Die Abstände waren zu groß, wir haben nicht gut gepresst, den Gegner immer wieder zum Torwart spielen lassen anstatt durchzulaufen", sagte Reis. Vor lauter Ärger nach einem Fehlpass hätte der Trainer beinahe einen Stuhl wütend durch die Gegend getreten. Schmunzelnd sagte er: "Das sah nur so aus. Wenn ich den richtig erwische, fliegt das Ding in die dritte Reihe."
Schalke-Trainer Reis: "Die Mannschaft hat nie aufgegeben"
Doch nur Kritik an seiner Mannschaft kam von Reis nicht. "Meine Mannschaft hat nie aufgegeben, sie hat den Kampf angenommen. Das war für mich entscheidend."
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