Gelsenkirchen. Schalke 04 tritt am Sonntag als Außenseiter beim 1. FC Union Berlin an. Vor 17 Jahren trennten beide Klubs noch drei Ligen. Ein Kommentar.

Spiele wie dieses gab es für den FC Schalke 04 einige in dieser Saison – aber das nun anstehende Duell bei Union Berlin zeigt besonders deutlich, wie schnell sich die Zeiten im Fußball ändern können. Vor 17 Jahren trennten die Klubs noch drei Ligen – Schalke wurde Vierter in der Bundesliga, Union Berlin Erster in der Oberliga Nordost. Vierte Liga. Schalke hatte vor Union Berlin einen himmelweiten Vorsprung – wie heute zum Beispiel vor Preußen Münster.

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Es scheint schwer vorstellbar, dass Preußen Münster 2040 als hoher Favorit in ein Pflichtspiel gegen Schalke 04 geht. Im Fall von Union Berlin ist eine solche Wende passiert. Deutschlands Fußballfans runzeln die Stirn und lächeln etwas, wenn sie hören, dass Schalkes Trainer Thomas Reis nach Berlin fährt, weil er unbedingt gewinnen will. Denn Union Berlin träumt als Tabellenzweiter vom Titel. Und gibt für das Personal inzwischen fast doppelt so viel aus wie die Königsblauen. Die stehen auf dem letzten Platz, haben seit September 2019 in der Bundesliga kein Auswärtsspiel mehr gewonnen.

Union Berlin holte Sportchef Ruhnert von Schalke 04

Die Begegnung in Berlin führt Schalke einmal mehr vor Augen, was alles schief gelaufen ist in den vergangenen Jahren: Union Berlin traf viele richtige Entscheidungen – holte einen klugen Sportchef (Oliver Ruhnert kam übrigens von Schalke, war dort für die Knappenschmiede zuständig), einen tollen Trainer (Urs Fischer ist seit 2018 da, Schalke hatte in diesem Zeitraum neun Cheftrainer) und viele Spieler, die ihren Wert steigerten (das schaffte Schalke nur selten).

Schalkes Bosse bezeichnen Union Berlin inzwischen als Vorbild für die eigene Zukunft. Wenn das einer vor 17 Jahren vorhergesagt hätte...

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