Gelsenkirchen. . Marius Bülter ist ist aktuell der gefährlichste Schalke-Stürmer. Vor dem Spiel gegen Union Berlin sprach er auch über seine S04-Kollegen.
Komplett vergessen ist das Elfmeter-Drama aus dem Wolfsburg-Spiel (0:0) bei Schalke 04 noch nicht. Auch Tage später wird rund um den Trainingsplatz weiter über die beiden Fehlschüsse von Stürmer Simon Terodde gesprochen. Immer mehr Fans und Beobachter fragen sich inzwischen: Warum hat Marius Bülter den zweiten Strafstoß nicht geschossen? Schließlich traf er schon beim 2:2 im Heimspiel gegen Gladbach vom Punkt. „Hätte er mir gesagt, dass ich schießen soll, hätte ich geschossen. Ich wäre bereit gewesen“, sagte Bülter nun zur Elfmeter-Situation, die Schalke möglicherweise den Sieg in Wolfsburg kostete.
Schalke-Stürmer Marius Bülter ist in guter Form
Dass Marius Bülter „bereit“ ist, in der Bundesliga abzuliefern, hat der 29 Jahre alte Stürmer bereits an den ersten drei Spieltag gezeigt. Bei der 1:3-Niederlage in Köln zum Auftakt überzeugte er nach Einwechslung als Torschütze, gegen Gladbach und in Wolfsburg war er in der Startformation jeweils der auffälligste Schalker Offensivspieler. Bei Bülter passt die Frühform – anders als bei seinen Sturm-Kollegen Simon Terodde und Sebastian Polter. Beide sind noch ohne Saisontor. Nachdem Polter das Training am Dienstag mit Oberschenkelproblemen abbrechen musste, droht der Neuzugang aus Bochum nun sogar verletzt auszufallen.
„Wir haben gute Qualität“, schätzt Bülter die Situation im Angriff ein. Mit Blick auf die zuletzt unglücklichen Auftritte von Terodde und Polter sagte er: „Man sieht ja bei mir, wie schnell es gehen kann. Am ersten Spieltag war ich noch draußen, jetzt durfte ich zweimal starten.“
Schalke-Stürmer Marius Bülter warnt vor Union Berlin
Auch im Heimspiel gegen Union Berlin am Samstag (15.30 Uhr/Sky) dürfte Bülter wieder in der Anfangsformation stehen – schon, weil es für ihn gegen seinen Ex-Klub geht. Im Sommer 2021 war der Offensivmann von den Köpenickern ins Ruhrgebiet gewechselt. Und bei Union konnte er sich seinen großen Traum von der Bundesliga erfüllen. 58 Erstligaspiele machte er zwischen 2019 und 2021 für die Berliner (acht Tore). „Ich habe diese Zeit absolut positiv in Erinnerung“, erklärte Bülter. „Das erste Jahr war überragend für mich und ich freue mich natürlich den Trainer, den Staff und einige alte Mitspieler wiederzusehen.“
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Klar ist aber auch: Leicht wird es für den Aufsteiger aus Gelsenkirchen im Heimspiel gegen die Berliner nicht werden. Zweimal in Serie konnte sich Union zuletzt für die Europa League qualifizieren. Obwohl der Klub in Taiwo Awoniyi (für 20 Millionen Euro zu Nottingham Forrest) wieder einmal einen Schlüsselspieler abgeben musste, ist Union mit sieben Punkten aus drei Spielen stark in die Saison gestartet.
Wichtiger Faktor der Berliner Erfolgsgeschichte ist für Marius Bülter auch Trainer Urs Fischer. „Er schafft es immer wieder, die Neuzugänge schnell zu integrieren“, lobte der Schalker. Aus eigener Erfahrung weiß er: „Auf dem Feld hat Union eine sehr gute Organisation, da weiß jeder zu jeder Zeit, wie zu spielen muss. Sie sind eklig zu spielen, lassen wenig zu und haben gute, schnelle Jungs vorne.“ Allein deshalb sei der Respekt der Königsblauen groß, wie Bülter erklärte.
Schalke 04 zuletzt mit sehr wenig Ballbesitz
Auffällig ist auch, dass sich Union im vierten Bundesligajahr stetig weiterentwickelt. Während das Team anfangs noch über die Körperlichkeit kam und vor allem gegen den Ball seine Stärken hatte, hat sich die Fischer-Elf inzwischen auch spielerisch verbessert. „Da sollte man sie nicht unterschätzen“, so Bülter „Sie finden immer wieder gute Lösungen.“
Genau diese Lösungen mit dem Ball zu finden, fällt Schalke 04 in der Bundesliga noch schwer. Die Einsatzbereitschaft der Königsblauen war an den ersten drei Spieltagen zwar schon gut. Auch die Laufleistung und das Pressing waren ordentlich. Aus dem Spiel heraus konnte sich die Mannschaft von Trainer Frank Kramer allerdings kaum Chancen herausspielen – was auch daran lag, dass Schalke bislang immer nur auf rund 30 Prozent Ballbesitz gekommen ist.
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Ein Problem, das auch Marius Bülter erkennt. „Es ist eine Frage der Entwicklung“, sagte er. „Wir müssen uns immer verbessern, aber natürlich ist es nicht unser Anspruch, in jedem Spiel nur 30 Prozent Ballbesitz zu haben. Dass es dann schwierig wird, wissen wir.“ Das Schalker Spiel mit dem Ball müsse sich verbessern. Wichtig ist ihm allerdings, dass nicht „alles zu schlecht geredet“ wird.
Schalke vor Union Berlin: "Müssen uns nicht verstecken"
Gegen Borussia Mönchengladbach etwa haben die Schalke nämlich trotz weniger Ballbesitzphasen überzeugt und gezeigt, dass sie in der Bundesliga mithalten können. Das macht auch mit Blick auf das Spiel gegen Union Berlin am Samstag Mut. „Wir müssen uns nicht verstecken, wenn wir hier in der ausverkauften Arena spielen“, stellte Bülter klar.