Gelsenkirchen. . Vor dem Zweitliga-Spitzenspiel zwischen Schalke 04 und Werder Bremen drückt bei Königsblau vor allem auf Außen der Schuh. Die Hintergründe.
Während seine Kollegen sich im Training in Zweikämpfe stürzten, aufs Tor schossen und bei Spielformen auch mal emotional wurden, blieb Thomas Ouwejan zuletzt nur die Rolle des Zuschauers. Der Linksverteidiger des FC Schalke 04 drehte in den vergangen Tagen lediglich lockere Laufrunden auf dem Rasen, mitwirken konnte er im Mannschaftstraining. Hartnäckige Wadenprobleme setzen den 25 Jahre alten Niederländer derzeit außer Gefecht.
Auch ein Einsatz im Zweitliga-Spitzenspiel gegen Werder Bremen am Samstag (13.30 Uhr/Sky) gilt als unwahrscheinlich. „Das Lauftraining sieht sehr rund aus“, sagt Trainer Mike Büskens zwar. Mit dem Ball arbeitet Ouwejan aber noch nicht. „Wir müssen in dieser finalen Phase der Saison abwägen, wie viel wir riskieren. Das machen wir auch bezüglich des Bremen-Spiels.“ Aussagen, die nicht viel Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr machen.
Schalke: Andreas Vindheim droht gegen Bremen auszufallen
Und das ist nicht die einzige Sorge, die die Schalker vor dem Duell mit dem Tabellenzweiten plagt. Auch Rechtsverteidiger Andreas Vindheim hat sich im Training verletzt. Bei einem Zweikampf mit Kerim Calhanoglu hat der Norweger einen Schlag aufs Schienbein bekommen. „Wir müssen schauen, ob wir eine Perspektive sehen“, sagt Büskens.
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Besonders bitter: Vindheim hatte sich gerade erst von einer Wadenverletzung erholt und beim 5:2 in Darmstadt nach Einwechslung sein Comeback gefeiert. Zwei Monate fehlte er den Schalkern zuvor. Seit der 26 Jahre alte Norweger im Winter von Sparta Prag ausgeliehen wurde, stand er nur 124 Minuten für die Gelsenkirchener auf dem Rasen. Dass der schnelle Rechtsverteidiger S04 aber helfen kann, zeigte er beim 5:0-Sieg in Aue eindrucksvoll, als er an vier Treffern beteiligt war.
Schalke-Trainer Büskens nimmt Matriciani und Calhanoglu in Schutz
Da auch Mehmet Aydin (19) verletzungsbedingt seit Monaten kein Spiel für Schalke mehr absolvieren konnte, setzte Büskens zuletzt auf die unerfahrenen Henning Matriciani (22) und Kerim Calhanoglu auf den Außenverteidigerpositionen. Doch wirklich ersetzen konnten die ehemaligen Knappenschmiede-Spieler die Etablierten nicht. In Darmstadt offenbarten beide Schwächen und hatten große Probleme mit ihren schnellen Gegenspielern.
Kritik aber wollte Büskens am Duo nicht äußern. Nach dem Spiel in Darmstadt verteidigte er sie vehement. „Wir müssen den Hut vor Henning und Kerim ziehen. Kerim ist in seinem ersten Seniorenjahr, macht das sehr ordentlich. Henning hat vor zwei Jahren noch für den SV Lippstadt gespielt. Ich bewerte ihre Entwicklung, und die ist sehr, sehr positiv“, so der 54-Jährige.
Schalke kann wieder auf Marius Lode bauen
Unrecht hat der Eurofighter mit seinen Aussagen über Matriciani und Calhanoglu nicht. Eine Leistungssteigerung des Duos in den vergangenen Monaten ist erkennbar – und beachtlich. Auftritte wie in Darmstadt lassen allerdings daran zweifeln, ob sie Duellen gegen Top-Teams gewachsen sind.
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Möglich scheint deshalb, dass Mehmet Aydin gegen Bremen als Rechtsverteidiger in die Startelf rücken wird. Zu Beginn der Hinrunde war der 20-Jährige unter Ex-Trainer Dimitrios Grammozis eine der positiven Überraschungen bei S04. Regelmäßig stand er in der Anfangsformation, wo er speziell im Offensivspiel zu gefallen wusste. Damals allerdings spielte Schalke noch im 3-5-2-System, mit Schienenspielern auf den Außenpositionen, die etwas weniger Defensivaufgaben hatten, als es aktuell in Büskens 4-4-2-System der Fall ist. Trainer Büskens traut Aydin allerdings auch die Rolle in der Vierer-Abwehrkette zu: „Ich wüsste nicht, was dagegensprechen sollte, dass Memo diese Position bekleidet. Er hat eine gute Dynamik, Ausdauer, eine super Mentalität und auch eine gesunde Aggressivität.“
Neben Aydin könnte auch Marius Lode ins Team rücken. Der gelernte Innenverteidiger stand bei den Siegen gegen Hannover (2:1) und in Dresden (2:1) in der Startelf und überzeugte rechts hinten. Zuletzt wurde der 29 Jahre alte Norweger allerdings von einer Corona-Infektion ausgebremst. Die hat Lode inzwischen aber überstanden – pünktlich zum Spitzenspiel gegen Werder Bremen ist er wieder fit