Gelsenkirchen. Schalke gegen Bremen, Erster gegen Zweiter – mehr hat die 2. Bundesliga nicht zu bieten. Terodde/Bülter und Ducksch/Füllkrug treffen aufeinander.

Auf Revierderbys zwischen Schalke und Borussia Dortmund muss Fußball-Deutschland in der laufenden Saison bekanntlich verzichten. Erstmals seit vielen Jahren spielen die beiden großen Ruhrpott-Rivalen derzeit nicht in einer Liga. Marvin Ducksch von Werder Bremen allerdings wird am Samstag (13.30 Uhr/Sky) zumindest sein kleines persönliches Revierderby austragen, wenn er mit den Grün-Weißen in der Arena auf Schalke 04 trifft. Der 28 Jahre alte Stürmer ist gebürtiger Dortmunder, verbrachte nahezu seine komplette Jugend beim BVB.

„Das ist für mich immer ein besonderes Spiel“, sagt Ducksch. „Jeder aus meiner Familie trägt ein schwarz-gelbes Herz, jeder drückt mir die Daumen. Gerade weil ich aus Dortmund komme, brauche ich keine Extra-Motivation. Ich will das Spiel unbedingt gewinnen.“

Bei Werder stimmt die Chemie

Diese Extra-Motivation dürfte der Stürmer mit Blick auf das Zweitligaspiel am Samstag allerdings kaum benötigen. Allein schon die Tabellenkonstellation macht die Partie hochinteressant. Schalke 04 trifft als Spitzenreiter auf die zweitplatzierten Bremer – lediglich zwei Punkte trennen die beiden Absteiger der Vorsaison. Besseres gibt die 2. Bundesliga aktuell nicht her.

Die Zweitliga-Torjäger

1. Terodde (Schalke) 24 Tore

2. Burgstaller (St. Pauli) 18 Tore

2. Glatzel (Hamburg) 18 Tore

4. Ducksch (Bremen) 17 Tore

4. Hofmann (Karlsruhe) 17 Tore

6. Verhoek (Rostock) 16 Tore

7. Füllkrug (Bremen) 15 Tore

7. Tietz (Darmstadt) 15 Tore

9. Michel (Paderborn) 14 Tore

10. Hennings (Düsseldorf) 13 Tore

Dass sowohl Bremen als auch Schalke vier Spieltage vor dem Ende der Saison gute Chancen auf den direkten Wiederaufstieg haben, liegt auch an ihren guten Sturm-Duos. Simon Terodde (34) und Marius Bülter (29) kommen bei S04 gemeinsam auf 34 Ligatreffer, Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug (29) trafen für Werder bereits 32 Mal. Zahlen, die von den anderen Zweitligisten unerreicht bleiben.

Gerade bei den Bremer Angreifern ist auffällig, wie ausgeglichen beide treffen. Dabei ist Füllkrug eher der robuste Zielspieler im Zentrum, während Ducksch mehr Freiheiten hat und auf seine Chancen lauert. 15 Füllkrug-Toren stehen 17 Ducksch-Treffer gegenüber. Nach anfänglichen Schwierigkeiten harmoniert das Duo seit der Systemumstellung von Trainer Ole Werner auf eine Doppelspitze prächtig.

„Die Chemie zwischen uns stimmt“, schwärmt Ducksch. „Wir sind uns sehr ähnlich, zugleich dann doch verschieden. Wir kennen die Stärken von dem jeweils anderen und versuchen sie in den Spielen in Szene zu setzen.“

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Schalke-Trainer Büskens warnt vor Brember Torjägern

Weil es zwischen Ducksch und Füllkrug so gut passt, gibt es einen Spitznamen für das Duo: „die hässlichen Vögel“. Ausgedacht hat sich diesen Namen Füllkrug. Als Ducksch davon hörte, musste er zwar schlucken, nahm die Sache jedoch mit Humor: „Ich habe selber keinen Vorschlag, habe jetzt aber oft ,die Lückenfüller‘ oder ,die Zahnlücken‘ gehört. Das hätte wahrscheinlich besser zu uns gepasst.“

Wichtiger als der Name sei für Ducksch ohnehin das Verständnis untereinander. Vor der Harmonie der beiden Werder-Torjäger warnt auch Schalkes Trainer Mike Büskens. „Sie definieren sich anders als viele andere Stürmer nicht nur über Tore“, erklärt der 54-Jährige und lobt das Kombinationsspiel der Bremer. „Sie brauchen wenige Kontakte, um zum Abschluss zu kommen, da wird nicht lange gefackelt.“

Verstecken müssen sich die Schalker vor den „hässlichen Vögeln“ aus Bremen aber nicht. Denn Simon Terodde (24 Ligatreffer) und Marius Bülter (10 Ligatreffer) haben in der laufenden Saison sogar noch häufiger getroffen als der Werder-Duo – und befinden sich beide in exzellenter Verfassung, wie sie beim 5:2-Sieg in Darmstadt bewiesen haben. Bülter traf gegen die Lilien dreimal, Terodde doppelt. Zudem legten beide einen Treffer vor. Marvin Ducksch verlangt das Respekt ab, aber: „Ich bin mir sicher, dass unsere Jungs die hinten gut verteidigt bekommen.“

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Bülter ist Zulieferer und Vollstrecker

Die Ehrfurcht vor Zweitliga-Rekordtorjäger Simon Terodde (166 Tore) ist nicht neu. Als königsblauer Zielspieler ist er gerade bei den Flanken kaum zu verteidigen. Pünktlich zum Endspurt im Aufstiegsrennen hat aber auch Bülter seine zwischenzeitliche Torflaute beendet. Mit seinem Tempo, seinen Dribblings und seiner guten Technik kann der 29-Jährige immer wieder für Überraschungsmomente im Spiel der Schalker sorgen. Längst ist er mehr als nur der Zulieferer (zwölf Assists) für Terodde. Nachdem der frühere Spieler von Union Berlin zuletzt im Training kürzertreten musste, ist Bülter fit für Bremen.

Dem Duell der beiden besten Sturm-Duos steht demnach nichts mehr im Wege.