Gelsenkirchen. Beim 4:1-Erfolg der U-23-Fußballer des FC Schalke 04 gegen die Sportfreunde Lotte fällt vor allem ein Mann auf: der 23-jährige Léo Scienza.

Der Traumstart für die U-23-Fußballer des FC Schalke 04 ins Regionalliga-Jahr 2022 ist nach zwei Spielen perfekt: sechs Punkte für den Klassenerhalt, 8:2 Tore. Sieben Tage nach dem 4:1 beim U-23-Team von Borussia Mönchengladbach gab es erneut einen 4:1 (2:1)-Sieg nach 0:1-Rückstand.

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Die Mannschaft von Trainer Torsten Fröhling setzte sich trotz erheblicher Personalnot, aber mit der Unterstützung der Profis Henning Matriciani und Kerim Çalhanoğlu sowie des A-Jugendlichen Leo Weichert gegen die Sportfreunde Lotte durch. Und ein Mann fiel vor 220 Zuschauern im Parkstadion besonders auf: Léo Scienza.

Schalke-Trainer Torsten Fröhling: „Offensiv haben wir uns verbessert“

Vorne läuft es bei der Schalker U 23 nun auf höherem Niveau. „Das es jetzt so losgeht, unter diesen Umständen, ist schon in Ordnung“, sagte Torsten Fröhling, der kein Geheimnis daraus machte, dass ihm sein Team fußballerisch in Mönchengladbach besser gefallen hatte. „Aber ja: Offensiv haben wir uns verbessert. Auch Léo trifft jetzt und bereitet nicht nur vor. Das ist eben auch immer ein Entwicklungsprozess.“

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Und wie der 23-Jährigen mit der brasilianischen und luxemburgischen Staatsbürgerschaft trifft! Nachdem er schon eine Woche zuvor ein tolles Tor erzielt hatte und auch beim 1:1 durch Kerim Çalhanoğlu alles andere unbeteiligt gewesen war, ließ Léo Scienza zwei astreine Treffer folgen. Mit einem platzierten 17-Meter-Schuss sorgte er für den 2:1-Pausenstand, und nachdem Michael Luyambula seine fußballerischen Fähigkeiten vor seinem Strafraum doch enorm überschätzt hatte, luchste Léo Scienza dem Lotter Keeper den Ball ab und traf zum 3:1 ins leere Tor.

Rufat Dadashov: „Die ganze Mannschaft ist sehr gut drauf“

Es wäre jetzt aber etwas zu einfach, diesen 4:1-Sieg ausschließlich Léo Scienza zuzuschreiben, dem Torsten Fröhling Ende Oktober und Anfang November sogar mal zwei Denkpausen auf der Tribüne verordnet hatte. „Leo ist sehr gut drauf“, sagte 4:1-Schütze Rufat Dadashov, der die Schalker U 23 gegen Lotte als Kapitän aufs Feld geführt hatte, um dann nicht unerhebliche Worte folgen zu lassen. „Aber nicht nur Léo ist gut drauf“, meinte der 30-Jährige. „Niklas ist sehr gut drauf, Nelson ist super drauf, also man muss sagen: Die ganze Mannschaft ist sehr gut drauf.“ Die Winter-Verpflichtungen der Offensiv-Kräfte Nelson Amadin und Niklas Castelle scheinen sich auszuzahlen.

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Klar: Nach dem Schlusspfiff war Torsten Fröhling, der Profi Henning Matriciani – wie abgesprochen – nach einer Stunde ausgewechselt hatte, wegen des Ergebnisses glücklich. „Mir sind drei Steine vom Herzen gefallen“, sagte er. In Stimmung zu Freudentänzen war der 55-jährige Fußball-Lehrer jedoch nicht. „Mit der ersten Viertelstunde war ich überhaupt nicht zufrieden“, sagte Torsten Fröhling. „Wichtig war, dass wir schnell das Ausgleichstor gemacht und schnell kapiert haben, wie wir spielen wollen: dass wir besser in die Tiefe kommen.“ Auf seinem Wunschzettel hatte auch gestanden, dass „wir noch etwas konzentrierter spielen“, wie er sagte.

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Der Schalker U-23-Trainer wollte allerdings auch noch loswerden, dass ihn der erst am Donnerstag verpflichtete 20-jährige Offensiv-Mann Hans Anapak überrascht habe. „Wir hatten gesagt, der braucht noch fünf, sechs Wochen, bis der uns richtig hilft“, sagte Torsten Fröhling. „Aber er hat seine Sache – auch aus der Not geboren – richtig gut gemacht.“ Als rechter Verteidiger in der Viererkette mit Julius Schell sowie den Profis Henning Matriciani und Kerim Çalhanoğlu.

So haben sie gespielt:

Tore: 0:1 Cedric Euschen (8.), 1:1 Kerim Çalhanoğlu (21.), 2:1, 3:1 Léo Scienza (36., 74), 4:1 Rufat Dadashov (78.).

FC Schalke 04 U 23: Wienand - Anapak (64. Kyerewaa), Schell, Matriciani (62. Weichert), Çalhanoğlu - Maden (86. Kronmüller), Kaparos - Scienza, Amadin (89. Berisha) - Dadashov, Castelle.