Gelsenkirchen. Schalkes holländischer Neuzugang Thomas Ouwejan hat sich schnell etabliert. Jetzt will Trainer Grammozis auch „die rechte Seite aufpeppen.“
Es lief die Nachspielzeit gegen Aue, als wieder deutlich wurde, welch guter Griff Schalke mit der Verpflichtung von Thomas Ouwejan gelungen ist. Die Königsblauen hatten eine allerletzte Chance durch einen Freistoß, Ouwejan legte sich den Ball zurecht, und die Fans hielten den Atem an: Der Ball flog nur um wenige Zentimeter am Tor vorbei – beinahe hätte der Niederländer Schalke doch noch zum Heimsieg gegen Aue geschossen.
Schalke hat eine Kaufoption für Leihgabe Ouwejan
Thomas Ouwejan (24), den Schalke für diese Saison von AZ Alkmaar ausgeliehen hat, ist längst einer der größten Hoffnungsträger geworden. Der frühere niederländische U21-Nationalspieler hat einen ganz feinen linken Fuß: Seine Freistöße sind brandgefährlich, beim Sieg in Kiel (3:0) legte er Simon Terodde so zwei Tore auf. Und auch aus dem laufenden Spiel heraus ist Ouwejan als linker Verteidiger einer der Aktivposten. Mit ihm könnte die Baustelle auf der linken Seite für lange Zeit geschlossen sein: Schalke besitzt nach der Saison eine Kaufoption – die Ablösesumme dürfte sich im niedrigen einstelligen Millionenbereich bewegen. Im Fall des Aufstiegs sicher machbar.
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Ranftl, Aydin, Becker: Ein Trio, das sich steigern muss
Auf der rechten Außenbahn dagegen tut sich noch ein großes Loch auf: Der im Sommer ebenfalls neu verpflichtete Österreicher Reinhold Ranftl (29) hat seine Klasse noch nicht unter Beweis stellen können – zuletzt bekam Eigengewächs Mehmet Can Aydin (19) den Vorzug, nachdem Ranftl das Pokalspiel in Villingen wegen einer Erkältung verpasst hatte. Und als Aydin gegen Aue nach einer Stunde ausgewechselt wurde, kam mit Timo Becker der Rechtsverteidiger Nummer drei ins Spiel. „Timo hat in den letzten Tagen wirklich gut trainiert“, begründete Dimitrios Grammozis: „Deshalb wollten wir ihm den Vorzug geben, aber das heißt nicht, dass wir mit Reini nicht zufrieden sind.“ Ranftl sei – natürlich – jetzt nicht abgeschrieben: „Nächste Woche kann er vielleicht wieder dabei sein, jeder kann sich empfehlen.“
Ranftl gesteht Nachholbedarf ein
Ranftl hatte zuletzt selbst Nachholbedarf eingestanden: „Fußballerisch bin ich bei Weitem noch nicht dort, wo ich sein will“, sagte er dem Magazin „11Freunde“. Das führt dazu, dass die rechte Seite auf Schalke im Moment durchhängt. Grammozis hält das nicht für ungewöhnlich: „Du hast Positionen, wo es schnell passt, und Positionen, wo du noch nicht die Optimallösung hast – das macht uns nicht nervös.“
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Schalkes Trainer will die rechte Seite jetzt „aufpeppen“, wie er es ausdrückt: Alle drei Kandidaten müssten „sich steigern – ich glaube, dass wir dann viele Möglichkeiten haben.“ In der Vorbereitung hatten sich Ranftl und Aydin ein offenes Rennen geliefert; Becker ist eigentlich eher defensiv ausgerichtet.
Links setzt Thomas Ouwejan schon Maßstäbe. Das ist gut für Schalke, führt aber auch zu einem Problem, wie der Trainer verdeutlicht: „Wenn wir nur über Thomas und die linke Seite gehen, sind wir zu einfach ausrechenbar. Wir müssen auch die Qualität auf der rechten Seite entwickeln und den Gegner da vor Probleme stellen.“
Einer muss auf rechts jetzt den Ouwejan machen – dann passt es.