Kiel. Die Abwehr schwimmt, der Sturm trifft, sorgt aber kaum für Entlastung: Der Sieg gegen Kiel zeigt Schalker Schwächen auf. Ein Kommentar.
Mit Recht freute sich Schalke am Sonntag über den 3:0-Sieg bei Holstein Kiel: Die ersten Punkte in der Zweiten Liga sind im Sack, und das erste Erfolgserlebnis wird der völlig neu formierten Mannschaft einen Schub geben. Mit einem 3:0 beim Vorjahres-Dritten konnte niemand rechnen, zumindest nicht in dieser Höhe.
Die Mannschaft muss sich offenbar noch finden
Dennoch muss an dieser Stelle auch noch ein großes Aber kommen: Schalkes Auftritt an der Kieler Förde war längst nicht so souverän, wie es das Ergebnis aussagt. Zeitweise schwamm die Abwehr bedenklich, auch im Spiel nach vorne gab es in der zweiten Halbzeit kaum noch Entlastung. Kiel hatte 23:8 Torschüsse - Schalke fehlte die Dominanz im Auftritt. Vieles lässt sich sicher damit erklären, dass sich die Mannschaft mit den vielen neuen Spielern erst noch finden muss. Aber auch das Selbstverständnis ist noch nicht besonders ausgeprägt.
Unverdient war der Sieg nicht, es zeugt auch von Klasse, wenn man seine Chancen so eiskalt verwertet. Aber fürs Erste lebt Schalke noch vom Können seiner Individualisten: Mit welcher Zuverlässigkeit Simon Terodde seine Möglichkeiten nutzt, ist beeindruckend. Und auch ein Thomas Ouwejan zeigte in Kiel, dass er eigentlich kein Mann für die Zweite Liga ist. Schalke siegte dank seiner individuellen Klasse.