Köln. Er ist weder verletzt noch krank – und doch fehlt Stürmer Mark Uth im Spiel in Köln im Kader des FC Schalke 04. Das ist die Begründung.
Am Donnerstag hatte Trainer Dimitrios Grammozis vom Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04 noch keinen Zweifel daran gelassen, dass Stürmer Mark Uth im Spiel beim 1. FC Köln auflaufen würde. „Mark hat aufgrund seines Kölner Hintergrunds einen Bezug zum Verein. Aber er ist Spieler von Schalke 04, deshalb wollen wir ihn genauso nutzen“, sagte Grammozis während einer Pressekonferenz. Zwei Tage später dann die Überraschung: Uth fehlte sogar im Kader. Und er ist weder verletzt noch krank.
Während der Trainingswoche im Quarantäne-Trainingslager in Billerbeck hatte nichts darauf hingedeutet, dass Uth ein Problem damit hat, eingesetzt zu werden. Er trainierte normal mit, verhielt sich gut im Mannschaftskreis. Deshalb äußerte sich Grammozis so eindeutig. Am Tag vor dem Spiel aber suchte Uth nach Informationen dieser Zeitung das Gespräch mit der sportlichen Leitung. Er gab an, er hätte doch ein Problem damit, eingesetzt zu werden.
Uth nicht im Schalke-Kader: Nachvollziehbar, aber wenig professionell
Köln ist seine Geburts- und Heimatstadt, beim FC spielte er als Jugendlicher und Profi. Nur ungern wollte er den FC in die 2. Bundesliga schießen. Denn durch die Wadenverletzung von Klaas-Jan Huntelaar hätte er wohl definitiv zur Schalker Startformation gezählt. Nach dem Gespräch stand aber die Entscheidung: Uth fährt nicht mit nach Köln. Die offizielle Begründung, die die Schalker vor dem Anpfiff verbreiteten, lautet: „Mark Uth hat nach einem Gespräch mit der sportlichen Leitung – diese Dialoge finden mit allen Akteuren vor jeder Partie statt – nicht im Kader. Zum Schutz des Spielers und des Vereins haben dies beide Seiten einvernehmlich beschlossen.“
Verlierer gibt es viele: Uth selbst, der noch bis Juni 2022 auf Schalke unter Vertrag steht – beide Ligen – und sehr, sehr viel Geld verdient, um für S04 sein Bestes zu geben. Seine Gedanken sind nachzuvollziehen, aber es ist dennoch wenig professionell, auf dieses Spiel zu verzichten. Und dann natürlich Grammozis, der wegen einer eindeutigen Aussagen von Donnerstag nun als „Umfaller“ dasteht. Und vielleicht sogar die Konkurrenten im Abstiegskampf. Ohne einen Stürmer wie Uth ist es unwahrscheinlicher, dass Schalke den Kölnern ein Bein stellt.