Essen. Die 2. Bundesliga wird 2021/22 vor Tradition strotzen. Im Oberhaus jedoch sind immer mehr Klubs reich, aber arm an Geschichte. Ein Kommentar.

Wenn der VfL Bochum seinen Auftrag erfüllt und mindestens unentschieden gegen den SV Sandhausen spielt, dann ist es am Sonntag gegen 17.20 Uhr geschafft: Bochum ist wieder Erstligist. Es wäre ein riesiger Gewinn für den Ruhrgebietsfußball – und auch für die Bundesliga: Ein Verein mehr mit echter Vergangenheit.

Denn Tradition ist längst kein Erfolgsgarant mehr. Neben Bayern, Dortmund und Gladbach hießen die Erfolgreichen der vergangenen Jahre Leipzig, Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim – reich, aber arm an Geschichte.

In der 2. Bundesliga wird jeder Spieltag hochattraktiv

Anders in der 2. Bundesliga. Zur neuen Saison wird sie vor Tradition nur so strotzen. Dort tummeln sich neben Absteiger Schalke 04 namhafte Vereine wie der Hamburger SV, Fortuna Düsseldorf, der 1. FC Nürnberg und Hannover 96. Absteigen können noch der 1. FC Köln, Arminia Bielefeld und Werder Bremen. Aufgestiegen ist Dynamo Dresden, folgen können noch Hansa Rostock oder 1860 München. Jeder Spieltag: hochattraktiv.

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In der Bundesliga fehlen nun Begegnungen wie Dortmund gegen Schalke, Hamburg gegen Bremen oder Düsseldorf gegen Köln. Dafür gibt es Wolfsburg gegen Hoffenheim. Auch Klubs wie Augsburg, Mainz oder Freiburg versprühen bei allem Respekt nicht gerade den Esprit einer europäischen Spitzenliga. Doch das will die Bundesliga sein. Wenn die Zweite Liga aber für viele Fans attraktiver als die Bundesliga ist, wird deren Vermarktung nicht gerade leichter.