Gelsenkirchen. Nach dem 4:3-Erfolg über Eintracht Frankfurt bleibt dem FC Schalke 04 im Sommer wohl eine Trainer-Diskussion erspart. Ein Kommentar.

Die Wunden der ganzen verkorksten Saison konnte der 4:3-Sieg des FC Schalke 04 über Eintracht Frankfurt nicht einmal im Ansatz heilen - und doch machte dieses wilde Achterbahn-Spiel mit Happy End viel Mut. Vor allem, weil einige Talente des Absteigers zeigten, dass sie auch gegen hochklassige Bundesligateams bestehen können. Aber auch, weil den Königsblauen eine Trainer-Diskussion in der Sommerpause nun wohl erspart bleiben dürfte.

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Die Zahlen sprachen vor dem Frankfurt-Spiel gegen den aktuellen Trainer Dimitrios Grammozis, der erst im März als Nachfolger des glücklosen Christian Gross gekommen war. Ein Sieg, ein Unentschieden und sieben Niederlagen - das ist eine Desaster-Bilanz. Noch zwei Niederlagen gegen Frankfurt und am letzten Spieltag in Köln - dann wäre Grammozis' Amtszeit wohl eine kurze geblieben. Sportvorstand Peter Knäbel ließ sich in seinen Aussagen zuletzt stets eine Hintertür zum Rauswurf geöffnet. Eine üppige Abfindung müsste Schalke nicht bezahlen.

Doch auch Knäbel dürfte froh sein, dass Grammozis die Mannschaft trotz äußerst widriger Umstände zu einem überzeugenden Sieg geführt hat. Es waren drei Pluspunkte für den Trainer. Seitdem der Abstieg besiegelt ist, gab es einen kleinen Aufwärtstrend: Bei der TSG Hoffenheim spielte Schalke eine gute erste Halbzeit, führte bereits mit 2:0 - bevor das Team dann auseinanderbrach und mit 2:4 unterging. Im Nachholspiel gegen Hertha BSC (1:2) hätte Schalke einen Punkt verdient gehabt. Und nun schlugen die Königsblauen einen Anwärter auf einen Champions-League-Platz verdient, obwohl 14 Spieler fehlten. Inzwischen ist Schalkes Mannschaft auch fit - das war in dieser Saison selten der Fall.

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Das zeigt, dass Grammozis' Worte noch ankommen, dass die Spieler noch mitziehen, dass er sie mit seinen Ansprachen erreicht. Er selbst warb während der Woche energisch für sich, sprach davon, dass er "Bock auf die Aufgabe" habe. Solche Aussagen kommen an.

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Doch darf er sich zu 100 Prozent sicher sein, dass er bleiben darf? Nein. Ganz auszuschließen ist nicht, dass sich Knäbel doch noch für einen kompletten Neuanfang entscheidet. Aber es ist unwahrscheinlich.

Schalke: Grammozis ist in die Kaderplanung involviert

Denn in die Kaderplanung für die Zweitliga-Saison war Grammozis schon immer eng eingebunden. Und nach dem Überraschungserfolg über Eintracht Frankfurt wird sich das gewiss nicht ändern.