Gelsenkirchen. Der Wahlausschuss des FC Schalke 04 hat die zehn Kandidaten für die Aufsichtsrats-Wahl verkündet. Es gibt einige Überraschungen.
Das ist eine Meldung mit Zündstoff: Der Wahlausschuss des FC Schalke 04 hat am Sonntagabend die zehn Kandidaten verkündet, die für die Wahl zum Aufsichtsrat bei der Jahreshauptversammlung am 13. Juni zugelassen werden - und die bekanntesten Bewerber sind alle durchgefallen: Der ehemalige Finanzvorstand Peter Peters fehlt ebenso auf der Liste wie Ex-Profi Hans Sarpei und Uli Paetzel und Frank Haberzettel, die Sprecher der Oppositionsgruppe "Tradition und Zukunft".
Fünf Mandate im Aufsichtsrat sind am 13. Juni zu vergeben, laut Satzung darf der Wahlausschuss die doppelte Anzahl an Bewerber zulassen - und das sind zehn. Es gab aber über 20 Bewerber. In der Arena führte der Ausschuss mit allen Bewerbern von Donnerstag bis Sonntag Einzelgespräche und traf dann die Entscheidung.
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Auffällig an der Kandidatenliste: Drei Bewerber gehören bereits dem aktuellen Aufsichtsrat an - Moritz Dörnemann, Matthias Rüter und Axel Hefer. Auch Prof. Dr. Stefan Gesenhues war Teil des Aufsichtsrats - bis er zurücktrat, nachdem er mit der Gruppe "Tradition und Zukunft" kooperiert hatte. Bei aller Kritik an der letzten Monate darf sich der aktuelle Aufsichtsrat als Gewinner fühlen. Denn es kann gut sein, dass das Gremium fast komplett in seiner aktuellen Besetzung weiterarbeiten darf, wenn alle Kandidaten gewählt werden. Eine Revolution wäre das aber nicht.
Von den übrigen sechs Kandidaten ist auf Schalke nur einer bekannt: Heinz-Jürgen Kallerhoff. Der 66-Jährige war lange Vertriebsvorstand des langjährigen Schalke-Sponsors R+V-Versicherungen, bevor er 2018 in den Ruhestand ging. Fünf Bewerber sind eher unbekannt.
Verlierer gibt es hingegen viele. Denn mit Ausnahme von Gesenhues sind sämtliche Vertreter der Opposition durchgefallen - außer Paetzel und Haberzettel hatte sich auch Uwe Kemmer beworben. Der Wahlausschuss bewertete offenbar negativ, dass sich die Gruppe mit Ralf Rangnick getroffen und über ein Engagement als Sportvorstand gesprochen hatte, ohne vorher den Verein zu informieren. Die Gruppe, die große Pläne hatte, ist nun kaltgestellt. Ihr Kandidat für den Vorstand hat abgesagt - und im Aufsichtsrat ist sie ebenso nicht vertreten. Dass nun auch Sponsoren abspringen, muss Schalke wahrscheinlich nicht befürchten. Das Bauunternehmen Harfid, das mit der Gruppe kooperiert hatte, hatte erst 2020 einen Fünfjahresvertrag unterschrieben.
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Doch die größte Überraschung ist, dass Ex-Finanzvorstand Peter Peters nicht auf der Liste steht. Der aktuelle DFB- und DFL-Funktionär war sich sicher, vom Wahlausschuss zugelassen zu werden. Peters könnte noch als Vertreter der Abteilungen nachrücken - doch dieses Mandat wird erst 2022 wieder frei. Das hat aber aktuell der Aufsichtsrats-Vorsitzende Jens Buchta. Und für ihn war es ein guter Tag.
Seine Entscheidungen begründete der Wahlausschuss nicht. Muss er auch nicht. Die Vereinssatzung schreibt das nicht vor.
Die Kandidaten:
Holger Brauner
Moritz Dörnemann
Prof. Dr. Stefan Gesenhues
Rolf Haselhorst
Axel Hefer
Heinz-Jürgen Kallerhoff
Sven Kirstein
Matthias Rüter
Johannes Struckmeier
Dr. Meinolf Weidenbach.