Gelsenkirchen. Schalke-Legende Klaus Fischer verurteilt die Übergriffe auf die Mannschaft, urteilt über Trainer und blickt auf die Anforderungen in der 2.Liga.

Erst dominierte die Trauer, dann kam die Wut: Schalke-Legende Klaus Fischer hatte kaum den Abstieg seines Klubs verdaut, als er von den Übergriffen von Fans auf die Schalke-Spieler nach deren Rückkehr aus Bielefeld gehört hatte. Die Angriffe auf die Mannschaft in der Nacht auf Mittwoch verurteilte der 71-Jährige scharf. „Das ist das Allerletzte. Der Klub muss handeln. Wenn man da nicht einschreitet, dann werden diese Leute den Verein übernehmen.“

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Fischer sprach diese Worte im Interview mit Spox und Goal. Der Schalker Abstieg ist für den früheren Weltklassestürmer das Ergebnis der Fehlplanungen der vergangenen Jahre. „Wenn man alles verkehrt macht, was man verkehrt machen kann, dann kommt so etwas zustande“, betonte Fischer. „Der Abstieg ist ein Resultat der Personalpolitik, bei der viel Geld verbrannt worden ist.“ Außerdem übte der 71-Jährige Kritik an den Trainer-Verpflichtungen von Manuel Baum und Christian Gross: „Beide waren fehl am Platz.“

In der 2. Liga wird für Schalke vieles anders

Mit Baum habe Schalke in einer solch prekären Situation "einen Trainer geholt, der als Lehrer deutscher Schülermeister geworden ist und bei seiner Vorstellung sagte: 'Lasst mich mal machen.' Was dabei herausgekommen ist, hat man gesehen." Mit Gross folgte dann ein Coach, "der die Spieler gar nicht kannte". Dies sage einiges über die Entwicklungen im Verein aus. Unter anderem nannte dieser Alessandro Schöpf "Massimo" und Can Bozdogan "Erdogan".

Hinzu kam dann auch noch viel Pech: viele Verletzungen sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Dinge, die einen "emotionalen Verein" wie Schalke 04 und seine heißblütigen Fans besonders schwer treffen würden. Und nun? Mit Blick auf die kommende Saison in der 2. Fußball-Bundesliga erwartet Fischer eine andere Art des Fußballs. „Da wird etwas auf uns zukommen, einige werden ihr blaues Wunder erleben. Dort wird kein guter Fußball gespielt, aber Teams wie Regensburg kämpfen wie die Löwen.“

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Fischer spielte von 1970 bis 1981 auf Schalke und blieb dem Klub auch nicht nach dem Ende seiner Spielerkarriere in verschiedenen Funktionen treu. In 334 Pflichtspiel-Einsätzen für Schalke gelangen dem Stürmer 210 Tore. (fs)