Gelsenkirchen. Die Schalker Verantwortlichen haben sich mit Paderborns Kapitän Schonlau getroffen. Doch es gibt Konkurrenz für S04 - aus dem In- und Ausland.
Die Veltins-Arena ist für Sebastian Schonlau (26) kein unbekanntes Terrain: Als der SC Paderborn in der Saison 2019/20 in der Bundesliga spielte, bestritt der Innenverteidiger 23 Partien – auch beim Gastspiel auf Schalke stand er seinen Mann und machte den Königsblauen das Leben beim 1:1 schwer. Das war am 8. Februar 2020, noch vor Beginn der Corona-Pause. Jetzt, knapp 15 Monate später, könnte Sebastian Schonlau dauerhaft in die Arena wechseln.
Die WAZ kann bestätigen, dass Schalke Interesse an einer Verpflichtung des Abwehrspielers hat, der in dieser Saison der Kapitän des SC Paderborn ist. Vor gut zwei Wochen trafen sich Sportvorstand Peter Knäbel und der designierte S04-Sportdirektor Mathias Schober mit Schonlau, der aus mehreren Gründen für Schalke interessant ist. Die wichtigsten: Der 26-Jährige ist ablösefrei, sein Vertrag in Paderborn läuft zum 30. Juni aus. Und: Schonlau gilt als Mentalitätsspieler, der die Zweite Liga gut kennt.
Der HSV ist Schalkes größter Konkurrent
Der gebürtige Ostwestfale ist ein bodenständiger Typ, bis auf eine Leih-Saison beim SC Verl (2014/15) spielt er seit der U19 für Paderborn. Vor einem Jahr hätte er nach England zu Norwich City wechseln können, wollte aber seinen Vertrag in Paderborn erfüllen. Jetzt fühlt sich der 26-Jährige bereit für einen Wechsel, möchte aber nicht ins Ausland, wo der FC Basel und PAOK Saloniki locken. Neben Schalke hat in Deutschland vor allem der Hamburger SV großes Interesse an dem zuverlässigen Innenverteidiger, der in dieser Saison für Paderborn nur zwei Spiele verpasst hat. Nach WAZ-Informationen hat Schonlau „Bock auf Schalke“; er hat als Ostwestfale eine gewisse Affinität zu S04. Der Ball liegt nun bei den Königsblauen. Ein weiteres Gespräch ist vereinbart, hat aber bisher noch nicht stattgefunden.
Wie Latza: Ein Spieler, der auf Schalke vorangehen soll
Schonlau könnte Schalkes zweiter Neuzugang nach Rückkehrer Danny Latza (von Mainz 05) werden, der ebenfalls als Profi mit einer guten Mentalität gilt – Schalke sucht solche Typen, die beim Wiederaufbau der Mannschaft auch charakterlich vorangehen können. Als Kapitän eines Zweitligisten passt Sebastian Schonlau, der zusätzlich zur sportlichen Karriere ein Fernstudium betreibt, in dieses königsblaue Beuteschema.
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Neben dem Paderborner Innenverteidiger hat Schalke noch weitere Profis mit Zweitliga-Erfahrung im Visier: In Verbindung gebracht wurde S04 bereits mit Mittelstürmer Serdar Dursun (29) und Mittelfeldspieler Victor Palsson (29), beide stehen bei Darmstadt 98 unter Vertrag. Dursun ist im Sommer ablösefrei, für Palsson wäre eine Ablösesumme fällig. Auch der offensive Mittelfeldspieler Genki Haraguchi (29) und Innenverteidiger Timo Hübers (24/ beide Hannover 96) wurden zuvor schon auf Schalke gehandelt. Schalkes Kaderplaner basteln am Neuaufbau, und Paderborns Kapitän Sebastian Schonlau könnte ein Eckpfeiler dabei werden.