Gelsenkirchen. Mark Uth war einer der Schalker, die nach dem Abstieg von Randalierern gejagt wurden. Die Nachrichten im Netz an ihn sind nicht alle nett.
Die Vorkommnisse rund um die Veltins-Arena nach der 0:1-Niederlage im Bundesliga-Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld sind als „Nacht der Schande“ in die Geschichtsbücher des Traditionsvereins FC Schalke 04 eingegangen. Nach der Rückkehr aus Bielefeld wurden die S04-Profis von Teilen des „harten Kerns“ beschimpft, tätlich angegangen und teilweise um das Stadion gejagt. Es kam zu Sachbeschädigungen an PKW. Unter anderem traf es das Fahrzeug von Offensivspieler Mark Uth, der zudem vor aufgebrachten Randalierern im Stadionbereich wegrannte.
Zustimmung von Ex-Schalker Yevhen Konoplyanka
Vor zwei Monaten hatte Mark Uth auf seinem Instagram-Account unter dem Hashtag „UniteAgainstHate“ zu einem fairen Umgang aufgerufen und dafür von seinen ehemaligen Mitspielern Yevhen Konoplyanka und Fabian Reese sowie etlichen Fans viel Zustimmung erhalten. „Kritik ist wichtig und damit müssen wir umgehen können. Aber jeder Hass-Kommentar ist einer zu viel. Egal, ob wir Fußballer ihn bekommen oder sonst jemand, der auf Social Media unterwegs ist. Hass hat auch im Netz nichts verloren.“
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Als Uth diese Stellungnahme veröffentlichte, konnte er noch nicht ahnen, was sich auf Schalke nach dem feststehenden Abstieg abspielen würde. Einige Anhänger distanzieren sich von den Vorkommnissen. „Mir als Schalker fehlen die Worte, wenn ich sehe, was da an der Arena passiert ist. Ich hoffe, du bist trotzdem gut nach Hause gekommen. Man muss sich entschuldigen für das, was passiert ist. Das sind keine Fans“, schreibt ein Follower.
Ein weiblicher Fan kommentiert: „Lieber Mark Uth, meine Familie und ich sind Schalke-Fans, und unser Herz blutet wegen des Abstiegs. Aber was euch da passiert ist, das geht gar nicht!! Wir möchten uns aufrichtig bei Dir und allen anderen Betroffenen für diese „Fans“ entschuldigen. Ich hoffe, es geht allen den Umständen entsprechend gut.“
Ein anderer Beitrag soll Mark Uth ebenfalls Mut machen: „Es tut mir so leid für dich und für euch alle, was da passiert ist. Einfach nur Wahnsinn, welche Idioten euch da gejagt haben. Es ist nur Fußball – wir haben eine weltweite Pandemie und ganz viele Probleme. Und diese Leute haben nichts Besseres zu tun. So kann man mit keinem Menschen umgehen.“
Uths Sommer-Flirt mit dem 1. FC Köln
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Allerdings gab es auch Kommentare, die in die komplett andere Richtung zielten. „So wie Du gestern gerannt bist, habe ich Dich die ganze Saison nicht rennen sehen“, schrieb ein Fan hämisch. Ein anderer stichelte in Anspielung an Mark Uths Sommer-Flirt mit dem 1. FC Köln: „Kam die Köln-Tasche wohl nicht gut an auf‘m Rücksitz.“
Ein anderer Anhänger empfiehlt: „Geh' zurück nach Köln, wo du besser aufgehoben bist. Hier hast du nichts mehr verloren.“ Ein weiterer Kommentar ist mit neun lachenden Smileys versehen: „Ich glaub, du bleibst nicht mehr bei Schalke nach dem Ding heute Nacht.“ Außerdem gab es mehrmals die schadenfrohe Bemerkung „Lauf Forest“ in Anspielung an den US-Kinofilm Forest Gump. In einem anderen Posting wird Mark Uth und seinen Schalker Teamkollegen sogar eine Fortsetzung der Vorkommnisse angedroht: „Das war noch gar nichts. Ihr werdet noch sehen.“