Gelsenkirchen. Nach den Attacken auf Schalker Spieler hat die Polizei eine Ermittlungskommission gebildet. An der Arena war es zu dramatischen Szenen gekommen.
Die Gelsenkirchener Polizei will mit einer Ermittlungskommission die Ereignisse in der Abstiegsnacht des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 untersuchen. „Es geht darum, die Vorfälle lückenlos aufzuklären“, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Strafanzeigen von möglichen Opfern seien bislang nicht eingegangen.
Der Abstieg des FC Schalke war durch eine 0:1 bei Arminia Bielefeld am Dienstagabend besiegelt worden. Die Mannschaft erreichte gegen 1.30 Uhr die heimische Arena, von wo die Spieler jeweils die Heimfahrt antreten sollten. Laut Polizei wurde das Team von 500 bis 600 Anhängern empfangen und zum Teil mit „massiven Aggressionen“ konfrontiert. Es flogen Eier, Spieler flohen und es soll zu Tritten gegen Profis gekommen sein.
Die Polizei war bei dem Zusammentreffen von Fans und Mannschaft zunächst nicht dabei. Die Beamten hätten das angeboten, aber der Verein habe sich dagegen entschieden, so der Sprecher. Es sollte zu einer Aussprache mit den frustrierten Fans kommen. Die Polizisten griffen einige Minuten später ein und verhinderten laut eigenen Angaben so eine weitere Eskalation. Danach habe sich die Situation rasch aufgelöst.
Spieler mussten im Hotel übernachten
Weitere Details nannte der Polizeisprecher am Donnerstag nicht. „Wir sind dabei, alles zusammenzutragen“, sagte er. Laut Medien-Berichten wurde ein Spieler später bei der Heimfahrt im Auto verfolgt. Vor seiner Wohnung sollen Anhänger auf ihn gewartet haben. Er soll dann anderswo übernachtet haben, berichtete Sport1. Das Auto eines weiteren Profis wurde demoliert, auch gab es Faustschläge und Flaschen flogen. Einige Spieler übernachteten im Hotel.
Sportvorstand Peter Knäbel hatte am Mittwoch zwar grundsätzlich Verständnis für Kritik an der Mannschaft gezeigt, die nach teils desolaten Leistungen abgeschlagener Tabellenletzter ist. Er betonte aber, dass es auch desaströs sei, „wenn man sich um Leib und Leben seiner Mitarbeiter sorgen muss“. (dpa)