Gelsenkirchen. Schalke spielt am Sonntag gegen Augsburg - beim Hinspiel bangten alle um Mark Uth. Der ist jetzt wieder fit, nach einer anderen Verletzung.

Beim Hinspiel im Dezember erging es Dimitrios Grammozis so wie allen anderen, die vor dem Fernseher saßen: Er konnte nicht mehr hinschauen. „Ich musste mich echt wegdrehen, als man das alles noch einmal in der Zeitlupe gesehen hat“, berichtete der 42-Jährige am Freitag, als er auf den bösen Unfall von Mark Uth am 13. Dezember in Augsburg angesprochen wurde. Der Schalker und FCA-Verteidiger Felix Uduokhai waren mit den Köpfen zusammengeprallt, Uth sackte zu Boden und verlor für Minuten das Bewusstsein. Es waren schlimme Bilder.

Grammozis hatte vor dem Fernseher mitgebangt, weil er damals noch nicht Schalkes Trainer war: Der hieß noch Manuel Baum, fünf Tage später wurde der von Huub Stevens abgelöst, auf den Ende Dezember dann Christian Gross folgte. Das Spiel in Augsburg war für Schalke in doppelter Hinsicht erschütternd: Nach der Verletzung von Uth verspielte die Mannschaft auch noch den möglichen Sieg und kassierte in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich. Auf Schalke kam das alles am Freitag noch einmal zur Sprache, als Grammozis seine Mannschaft auf das Rückspiel an diesem Sonntag (15.30 Uhr/ Sky) in der Arena gegen den FC Augsburg einstimmte. Der Trainer sagte allerdings: „Wir wollen versuchen, das Hinspiel zu vergessen.“

Die Muskelverletzung dauerte viel länger als die aus Augsburg

Insbesondere gilt das natürlich für Mark Uth, der an diesem Sonntag ausgerechnet gegen Augsburg wieder zur Verfügung steht: Der Offensivspieler hat eine komplizierte Muskelverletzung, mit der er seit dem 6. Februar gefehlt hatte, wieder auskuriert und soll nun sein Comeback geben. Uth konnte in dieser Woche das komplette Mannschaftstraining absolvieren und blieb dabei stabil. Letztlich fehlte er mit dieser Verletzung am Oberschenkel viel länger (neun Wochen) als mit der Verletzung am Kopf, die er in Augsburg erlitten hatte (drei Wochen).

Minuten des Bangens beim Hinspiel in Augsburg. Während sich die Ärzte um Mark Uth kümmern, sind Spieler wie der Ex-Schalker Daniel Caligiuri (weißes Trikot) oder Salif Sané fassungslos
Minuten des Bangens beim Hinspiel in Augsburg. Während sich die Ärzte um Mark Uth kümmern, sind Spieler wie der Ex-Schalker Daniel Caligiuri (weißes Trikot) oder Salif Sané fassungslos © dpa | Stefan Puchner

Damals hatte Mark Uth noch am Abend aus dem Krankenhaus in Augsburg Entwarnung gegeben. Zwischenzeitlich indes hatte nicht nur Schalke um den Profi gebangt: Das Spiel war für zehn Minuten unterbrochen. Uth wurde auf dem Platz von den Ärzten behandelt, die Mitspieler und auch Augsburgs Uduokhai waren schockiert, Schalkes damaliger Kapitän Omar Mascarell musste eine Infusion für Uth halten, bevor dieser auf einer Trage und am Tropf vom Platz gebracht werde konnte. In der Halbzeitpause vermeldete Schalke, dass Uth wieder ansprechbar sei. „Gott sei dank ist da nichts Schwerwiegenderes passiert“, sagt Grammozis heute. Aber insgesamt sei dieses Hinspiel für seine Mannschaft auch durch den späten Ausgleich „eine sehr, sehr unglückliche Geschichte“ gewesen. Im Dezember hatte Schalke ja noch den festen Glauben an den Klassenerhalt.

Alle Offensivspieler auf Schalke sind jetzt fit

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Heute muss es Schalke sportlich nehmen: Grammozis ist froh, dass er nach Klaas-Jan Huntelaar und Goncalo Paciencia mit Uth nun den nächsten Rückkehrer begrüßen kann. Und weil auch die anderen Offensivspieler Amine Harit, Benito Raman und Matthew Hoppe fit sind, stellt sich die Mannschaft jetzt nicht mehr von alleine auf, sondern der Trainer kann wählen, welche Spieler am besten zum Gegner und zur Taktik passen. Er sagt: „Wir sind sehr froh, dass wir diese Qualität wieder im Kader haben, und das merkt man einfach auch.“

Seit dem 9. Januar und dem 4:0 gegen Hoffenheim hat Schalke kein Spiel mehr gewonnen – Grammozis findet’s an der Zeit, dass sich das jetzt ändert, gerade nach der ordentlichen Leistung vor einer Woche in Leverkusen. „Wir machen noch nicht dieses perfekte Spiel“, schränkt er ein, „aber ich bin absolut positiv, dass wir jetzt auch mal an der Reihe sind. Wir spielen zu Hause und wollen endlich auch den Dreier einfahren.“