Leverkusen. Skhodran Mustafi, Weltmeister von 2014, wurde aus Schalkes Kader gestrichen. Doch er zeigte eine Reaktion - und ist für Augsburg wieder Thema.

So ganz frei war das Osterwochenende für Shkodran Mustafi nicht, am Sonntag musste er auf Schalke antanzen. Beim Training mit den Reservisten und Talenten hatte der Weltmeister von 2014 anzutreten, und dabei zeigte er immerhin eine Reaktion: Mustafi gab auf dem Trainingsplatz Gas und spielte nicht die beleidigte Diva, weil ihn Trainer Dimitrios Grammozis vor der Schalker 1:2-Niederlage in Leverkusen aus dem Kader gestrichen hatte.

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Mustafi auf Schalke noch nicht gänzlich abgemeldet

Der 42 Jahre alte Grammozis hatte damit klare Signale gesendet. Er reagiert auf schlechte Leistungen – unabhängig von Namen. Und er baut im Angesicht des baldigen Abstiegs schon jetzt Schalkes Mannschaft für die Zukunft in der Zweiten Liga auf. Das Spiel in Leverkusen war trotz der erneuten Niederlage das bisher beste unter seiner Regie: Die Mannschaft präsentierte sich nach der Länderspielpause konditionell erheblich gestärkt und in der Offensive mit Rückkehrer und Torschütze Klaas-Jan Huntelaar gefährlicher als zuletzt. Grammozis sah seine „Maßnahmen“, die er vor dem Spiel ergriffen hatte, durch die Art des Schalker Auftritts als „gerechtfertigt“ an.

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Neben Mustafi fehlte auch Wolfsburg-Leihgabe William: Der Brasilianer bekam eine vereinsinterne Sperre von einem Spiel aufgebrummt, weil er eine Team-Sitzung geschwänzt hatte – dieser Fall ist jetzt erledigt, wobei sich William ohnehin auch sportlich ins Abseits gespielt hat. Ob und wann Mustafi nochmal in den Schalker Kader zurückkehrt, wird von dessen Trainingsleistungen abhängen. Mit Blick auf das Heimspiel am kommenden Sonntag (15.30 Uhr/ Sky) gegen Augsburg kündigt Grammozis an: „Wenn die Vorbereitung losgeht, kann sich jeder wieder für den Kader empfehlen.“

Schalke plant mit Grammozis - aber nicht mit Mustafi

Mustafi war Ende Januar als vermeintlicher Abwehrchef vom FC Arsenal gekommen, mit ihm kassierte Schalke in sechs Spielen 16 Gegentore – einige verschuldete er höchstpersönlich. Dennoch zeigte sich der 28-Jährige in Interviews bisher frei von Selbstkritik, und eine lasche Trainingseinstellung im Abstiegskampf brachte nun das Fass zum Überlaufen. Da sich die Mannschaft in Leverkusen ohne ihn verbessert zeigte, wird die Rückkehr für den Weltmeister schwierig. „Wir waren als Team auf dem Platz“, sagt Grammozis über die Elf ohne Mustafi und William, „das ist ein ganz wichtiger Faktor für mich.“

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Nach der Saison läuft Mustafis Vertrag ohnehin aus: Er wird mit Schalke nicht in die Zweite Liga gehen. Grammozis dagegen hat nicht nur einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022, sondern auch das Vertrauen von Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel. „Eindeutig“, sagt Knäbel, werde Grammozis auch im Fall des Abstiegs der Trainer bleiben. Mit dem Durchgreifen gegen Mustafi hat er gezeigt, dass er sich dieser Aufgabe stellen will.