Leverkusen/Gelsenkirchen. Schalke verliert, aber spielt immerhin ordentlich. Klaas-Jan Huntelaar kann bei seinem Startelf-Comeback überzeugen. Die Einzelkritik.
Es war einer der besseren Auftritte von Schalke 04 in den vergangenen Wochen - zu Punkten hat es für den Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga trotzdem nicht gereicht. 1:2 (0:1) hieß aus aus Sicht der Könisblauen nach 90 Minuten. Klaas-Jan Huntelaar erzielte den einzigen Schalker Treffer (81.), für die Werkself trafen Lucas Alario (26.) und Patrik Schick (72.).
Frederik Rönnow: Genau drei Schüsse bekam der dänische Schlussmann auf sein Tor: Zwei von ihnen zappelten im Netz – doch Rönnow hatte an beiden Gegentreffern keine Schuld. Note: 3,5
Timo Becker: Der Blondschopf startete rechts in der Dreierkette. Und viel ließ Schalke über seine Seite nicht zu. Einen entscheidenden Fehler machte Becker trotzdem: Beim 0:2 ließ er Patrik Schick entwischen, der in der Folge für die Rheinländer traf (72.). Note: 4
Benjamin Stambouli: Der Franzose behielt im Abwehrzentrum zwar meist die Übersicht, doch gerade beim 2:0 der Leverkusener ließ er sich von Florian Wirtz viel zu weit rauslocken – der Weg zum Tor war offen. Schick nutzte die Lücke und traf für die Werkself. Note: 4
Malick Thiaw: Fast 90 Prozent seiner Zweikämpfe konnte der U21-Nationalspieler für sich entscheiden. Bei der Leverkusener 1:0-Führung allerdings ließ er Torschütze Lucas Alario laufen. Unter dem Strich trotzdem noch ordentlich. Note: 3,5
Mehmet Can Aydin (bis 74. Minute): Der 19 Jahre alte Außenverteidiger ersetzte William auf der rechten Seite – sein Debüt in der Bundesliga. In der Anfangsphase hatte Aydin noch ordentliche Aktionen, etwa eine gute Flanke auf den Kopf von Huntelaar (11.). Bei der Leverkusener Führung allerdings zahlte er Lehrgeld. Viel zu leicht ließ er sich von Kerem Demirbay ausspielen. Note: 4,5
Omar Mascarell: Spielte im zentralen Mittelfeld und war merklich um Ruhe im Schalker Spiel bemüht. Immerhin knapp 90 Prozent seiner Zuspiele brachte er zum Mitspieler. Im Zweikampf aber hatte der Spanier Luft nach oben. Note: 4
Sead Kolasinac: Startete im zentralen Mittelfeld, wechselte nach Auswechslung von Calhanoglu auf die linke Seite. Viel Einfluss aufs Schalker Offensivspiel hatte der Kapitän allerdings nicht. Den Anschlusstreffer zum 1:2 leitete Kolasinac zwar ein, doch von seiner Bestform ist er noch immer weit entfernt. Note: 4
Suat Serdar (bis 74. Minute): Der Ex-Nationalspieler konnte offensiv nicht für Akzente sorgen. Und auch in der Rückwärtsbewegung wirkte der zentrale Mittelfeldmann nicht immer sicher. Beispielhaft dafür die 49. Minute, als er den Ball tief in der eigenen Hälfte leichtsinnig an Wendell verlor. Note: 4,5
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Kerim Calhanoglu (bis 46. Minute): Der 18-Jährige durfte zum vierten Mal in Serie auf der linken Seite starten. Karim Bellarabi hat dem Yougster allerdings wiederholt die Grenzen aufgezeigt. Mit dem Tempo des Bayer-Flügelstürmers kam Calhanoglu nicht klar. Zur Halbzeit wurde er durch Can Bozdogan ersetzt. Note: 5
Amine Harit: Der Spielmacher rieb sich im Mittelfeld auf. Kampf konnte man Harit nicht absprechen. Wirklich viele zwingende Aktionen konnte der Marokkaner allerdings nicht kreieren. Unter dem Strich trotzdem eine ordentliche Leistung. Note: 3,5
Klaas-Jan Huntelaar: Erstmals seit seiner Rückkehr aus Amsterdam stand Huntelaar weder in der Schalker Startelf – und war bester Spieler bei Königsblau. Gleich dreimal war er gefährlich: Einen Kopfball setzte der Routinier knapp über das Tor (11.), einmal traf er nach Abseitsposition von Amine Harit (58.). In der 82. Minute machte er dann endlich sein Tor zum 1:2. Note: 2,5
Can Bogzodan (ab 46. Minute): Kam zur Pause für Calhanoglu und rückte ins zentrale Mittelfeld. Über die halblinke Seite schaffte es das Eigengewächs dann sogar wiederholt für Gefahr zu sorgen. So fand er mit seinen Hereingaben gleich zweimal Huntelaar – zweimal traf der Niederländer. Einmal allerdings aus Abseitsposition. Note: 3
Alessandro Schöpf (ab 74. Minute): Kam für Suat Serdar. Keine Note.
Goncalo Paciencia (ab 74. Minute): Kam für Mehmet Can Aydin – nach überstandener Knieverletzung sein erster Einsatz seit November 2020. Keine Note.