Leverkusen. Mit der Rückkehr des Torjägers wurde Schalkes Offensive gleich wieder ein Stück gefährlicher. Grammozis und Knäbel kennen Huntelaars Wert.

Den ersten Ball köpfte er knapp übers Tor – da stimmte das Timing nach der Flanke noch nicht ganz. Den zweiten Ball drückte er mit rechts über die Linie – da verhinderte nur eine knappe Abseitsstellung in der Vorbereitung sein erstes Tor. Doch bei seiner dritten Chance nahm Klaas-Jan Huntelaar den Ball mit der Brust gekonnt an, ließ ihn abtropfen und versenkte ihn locker mit links. Drei Szenen, die zeigten: Der „Hunter“ kann’s auch mit 37 Jahren noch. Auch wenn sein Comeback-Tor die nächste Schlappe für Schalke beim 1:2 in Leverkusen nicht verhindern konnte.

Schalke dank Huntelaar-Rückkehr gefährlicher

Was der im Januar von Ajax Amsterdam zurückgekehrte Torjäger Schalke noch geben kann, hob auch Trainer Dimitrios Grammozis hervor: „Klaas hat schon alleine aufgrund seiner Präsenz den Spielern wieder ein positives Erlebnis mitgegeben. Man sieht, welche Ausstrahlung er auf dem Platz hat.“ Auf jeden Fall wurde Schalkes Offensive mit der Rückkehr von Huntelaar gleich wieder ein Stück gefährlicher.

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Der Torjäger setzte auch die Mitspieler in Szene und war für die Kollegen sofort der Zielspieler in der Spitze. Es gab einige Angriffe, die man von Schalke so in der letzten Zeit selten gesehen hat. Und fit war Huntelaar auch: Er hielt nach seiner jetzt endlich auskurierten Wadenverletzung die vollen 90 Minuten durch. „Das zeigt einfach, welche Mentalität er hat, dass er nicht ausgewechselt werden wollte“, lobte Grammozis.

Alles in allem: Ein gutes Comeback für den Altmeister, der in der Bundesliga zuletzt am 23. April 2017 gegen RB Leipzig getroffen hatte – danach war Huntelaar zu Ajax Amsterdam gewechselt. Das Tor in der 81. Minute zum 1:2 in Leverkusen, vorbereitet vom jungen Can Bozdogan, war sein 83. Bundesligatreffer. Grammozis: „Wenn er in der Box ist, wo er sich sehr, sehr heimisch fühlt, braucht er nicht so viele Chancen. Schade, dass das Abseitstor zurückgepfiffen wurde. Sonst wäre er sogar mit einem Doppelpack nach Hause gefahren.“

Schalke: Huntelaar trägt sich in S04-Geschichtsbücher ein

Auch Huntelaar selbst spürte, dass sich Schalke verbessert hatte – abgesehen natürlich vom Ergebnis. Bei Sky sagte er: „Die Art und Weise, wie man in einem Spiel auftritt, ist sehr wichtig – und wie man trainiert. Es war konditionell viel besser als in anderen Spielen.“ Ihm merkte man auch das Alter nicht entscheidend an, er stellte damit sogar einen Rekord auf.

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Denn: Huntelaar ist jetzt der älteste Torschütze in Schalkes Bundesligageschichte: Er traf am Ostersamstag mit 37 Jahren und 234 Tagen und löste damit den bisherigen Rekordhalter Oliver Reck ab, der im Februar 2002 beim 4:0 gegen den FC St. Pauli im Alter von 36 Jahren und 347 Tagen ein Tor erzielt hatte – der frühere Torwart verwandelte damals eine Elfmeter.

Im Sommer nun will Klaas-Jan Huntelaar seine Karriere beenden – das hatte er schon vor seiner Rückkehr nach Schalke in den Niederlanden angekündigt. Damit wären es noch sieben Spiele bis zum Karriereende. Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel kennt den Wert des Altmeisters, er sagte schon vor dem Spiel in Leverkusen: „Wir sind froh, dass wir mit ihm ein gründliches Maß an Erfahrung und vor allem an Torgefahr haben“.